München – Wie gewonnen, so zerronnen? Dem Deutschen Skiverband (DSV) und Skirennläufer Stefan Luitz droht nach dem Triumph von Beaver Creek ein böses Erwachen. Im schlimmsten Fall könnte dem 26-jährigen Allgäuer sogar sein erster Weltcupsieg aberkannt werden.
Die DSV-Athleten um Luitz waren vor dem Riesenslalom am Sonntag mit Sauerstoff versorgt worden. Der deutsche Alpin-Chef Wolfgang Maier räumte bereits „einen Fehler ein. Wir wussten nicht, dass die FIS ihre Regularien nicht dem WADA-Code angepasst hat. Wir akzeptieren, wenn man sagt, dass wir einen Regelverstoß gemacht haben“, sagte Maier am Freitag, fügte aber in aller Deutlichkeit an: „Wir haben kein Doping betrieben. Dagegen wehren wir uns mit Händen und Füßen. Wir betrügen nicht.“
Der DSV wurde vom Internationalen Skiverband (FIS) bereits „um eine Stellungnahme zu dem Vorfall gebeten. Wir sind dem Wunsch natürlich nachgekommen. Die Stellungnahme liegt der FIS vor. Die Untersuchung läuft. Wir warten nun auf eine Entscheidung“, sagte DSV-Sprecher Ralph Eder. Zu den möglichen Konsequenzen wollte die FIS noch keine Angaben machen.
Der DSV hatte seinen Läufern vor dem Rennen auf über 3000 Metern Höhe Sauerstoff verabreicht. Dies gilt laut Code der Welt-Doping-Agentur WADA seit 1. Januar 2018 nicht als Doping. „Und danach haben wir uns gerichtet“, erklärte Maier.
Die Richtlinie der WADA widerspricht aber offenbar der Wettkampfordnung der FIS. Bei der FIS ist nach dem Rennen laut skionline.ch deshalb angeblich ein anonymer Protest gegen das DSV-Team eingegangen. sid