München – Überraschung? Oder doch nur die logische Konsequenz aus dem chronischen Finanz-Eiertanz beim TSV 1860? Nach Informationen der tz ist Hasan Ismaiks Aufsichtsrat Peter Cassalette nach der (ergebnislosen) Sitzung des Kontrollgremiums zurückgetreten. Der Ex-Präsident verwies auf seinen Kollegen Saki Stimoniaris, Ismaiks Sprecher. Der MAN-Betriebsratschef hatte bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht reagiert.
Woran es genau liegt, dass die Löwen das von Ismaik bereits im Juni versprochene Geld zum Liquiditätsnachweis auch fünf Monate später noch nicht auf dem Konto haben, ist das Geheimnis des Jordaniers. Laut Süddeutscher Zeitung müssen die Sechziger beim DFB bis zum kommenden Freitag 1,2 bis 1,5 Millionen Euro nachweisen, um nicht mit einer Geldstrafe im sechsstelligen Bereich belegt zu werden.
Eigentlich hätte die Summe in der vergangenen Woche fließen sollen, stattdessen ließ sich Ismaik-Bruder Yahya für die Sitzung vor dem Zwickau-Spiel entschuldigen – Grund dafür soll eine dringende Zahn-OP in der Heimat gewesen sein.
Eine Hängepartie sondergleichen ist auch die Beförderung von Sportchef Günther Gorenzel zum zweiten Geschäftsführer neben Michael Scharold. Die e.V.-Seite um Präsident Robert Reisinger hat bereits zugestimmt, Ismaik zögert. Warum, kann niemand erklären. Reisinger sagte gestern: „In der Aufsichtsratssitzung vom 21. Oktober gab es einen Beschluss , dass Karl-Christian Bay und meine Person die Verhandlungen mit Gorenzel und seinem Berater führen sollen.“ In Telefonkonferenzen am 16,. und 19. November folgte die Kehrtwende und Yahya Ismaik übernahm. Bewegt hat sich seitdem nichts. Warum? Gorenzel will über seine Person nicht mehr sprechen. Zur Gesamtsituation sagte er: „Wir brauchen ein realistisch erarbeitetes Sportbudget. Je zeitnäher, desto adäquater kann man am Markt reagieren. Und nur dann ist eine realistische Zielsetzung möglich.“ Hilfsformulierung für Hilferuf. LUDWIG KRAMMER
Aufsichtsrat: Cassalette raus?