Formel-1-Autos gegen Schlachter

von Redaktion

Liverpool-Trainer Klopp hadert in Paris mit dem Schiedsrichter

Paris – Leonardo DiCaprio schaute zu, aber für Jürgen Klopp war der Hollywood-Star an diesem Abend nicht der größte Schauspieler in Paris. Sondern Neymar. „Dass er noch stehen kann, nach allem, was auf ihn eingeprasselt ist an harten Tacklings, ist ja Wahnsinn“, sagte Klopp süffisant, nachdem sein FC Liverpool 1:2 (1:2) bei Paris St. Germain verloren hatte: „Jeder weiß, was sie machen wollen. Vor allem, was Neymar machen will. Und trotzdem wird es toleriert. Das macht die Sache schon ein bisschen schwierig.“

Klopp redete sich hinterher richtig in Rage, weil ihm und seinen Reds als Vorjahresfinalist das Aus nach der Vorrunde in der Champions League droht. Und weil er sich im Trainer-Duell mit Thomas Tuchel von Schiedsrichter Szymon Marciniak benachteiligt fühlte. Die „500 000 Unterbrechungen in der zweiten Halbzeit“ nannte Klopp „eine kleine Hürde“. Liverpool sei „eines der fairsten Teams in England, aber heute sahen wir aus wie Schlachter“, ätzte Klopp, da Marciniak sechs Gelbe Karten an seine Spieler verteilt habe.

Der Coach Klopp wollte „nicht sagen, dass Paris den Sieg nicht verdient hätte. Ich erwarte auch keine Hilfe vom Schiedsrichter“, meinte er, „ich erwarte nur, dass er die Dinge beruhigt.“ Doch seiner Meinung nach fiel der Unparteiische auf die Pariser Theatralik herein. Aber dass dies nicht der wirkliche Grund für die unangenehme Pleite war, weiß auch Klopp: „Sie bekommen einen Ball und rennen wie zwei Formel-1-Autos an dir vorbei.“

Vor allem in der ersten Hälfte stellten Neymar und Weltmeister Kylian Mbappe Liverpools Defensive vor einige Schwierigkeiten, James Milner (45.+1) erzielte per Elfmeter nur noch den Anschlusstreffer, nachdem der ehemalige Münchner Juan Bernat (13.) und Neymar (37.) für Paris getroffen hatten.

Und so gerät Klopp nun in eine ungemütliche Situation. Liverpool muss als Dritter am letzten Spieltag gegen Tabellenführer SSC Neapel unbedingt gewinnen, um das Achtelfinale zu erreichen. Der Appell an die Fans: „Wir brauchen Anfield wieder. Wir müssen eine besondere Atmosphäre schaffen.“  sid

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