München – Der TSV 1860 bangt um Herbert Paul. Der Außenverteidiger musste die Vormittagseinheit am Dienstag abbrechen. „Ich habe Schmerzen im Oberschenkel“, sagte Paul zur „tz“. „Es ist in der Bewegung passiert.“ Der 24-Jährige wurde sofort zum Arzt gebracht, um sich einer MRT-Untersuchung unterziehen. Ein Ausfall für das Heimspiel am Samstag (14 Uhr) gegen Halle wäre ein Rückschlag – Paul spielt bisher nämlich eine gute Saison. „Es wäre sicherlich bitter für Heppi, wenn etwas herauskommen sollte, aber wir haben mehrere Optionen im Kader, um Ausfälle zu kompensieren und aufzufangen“, sagte Sportchef Günther Gorenzel. „Jetzt warten wir erstmal ab.“
Warten ist das richtige Stichwort – denn auch Gorenzel befindet sich in der Warteschleife. Fast einen Monat ist es her, dass der Aufsichtsrat beschloss, dass der 47-Jährige zum Geschäftsführer Sport befördert werden soll. „Der Vollzug der Geschäftsführerbesetzung erfordert noch Zustimmungserklärungen des Verwaltungsrat des e.V. und des Beirats, deren zeitnahe Erledigung erwartet wird“, verkündete der Verein damals in einer Pressemitteilung. Passiert ist bisher wenig. „Aus meiner Sicht sind da noch viele Dinge inhaltlich zu besprechen und zu klären“, sagte Gorenzel. „Ich hoffe, dass das zeitnah erfolgt. Das wäre im Sinne des Vereins und auch in meinem, dass Klarheit hineinkommt, wie es weitergeht. In diesem Geschäft braucht man Planungssicherheit.“
Aktuell empfindet der Österreicher die Situation als unbefriedigend. Wenn diese Dinge nicht besprochen werden, sei eine konstruktive Zusammenarbeit nicht möglich. „Dann mache ich das, was in meinem Arbeitspapier steht und dann schauen wir, wohin die Reise geht“, sagte Gorenzel. „Dann nehmen die Dinge ihren Lauf, wie sie im Fußball ihren Lauf nehmen.“
Woran die Beförderung noch hakt? „Der Vorgang liegt dem Verwaltungsrat vor und wird aktuell geprüft“, sagt der Vorsitzende des Gremiums, Sebastian Seeböck, zur „tz“.
Wie lange das dauern wird, könne er derzeit nicht sagen. „In jedem Fall ist eine eingehende Prüfung angezeigt, welche der Verwaltungsrat im Rahmen seiner satzungsgemäßen Aufgaben und im Sinne der Mitglieder mit der gebotenen Sorgfalt durchführen wird.“ Also abwarten.
Florian Fussek