Tscheche sein

von Redaktion

Chicago/München – Für den Karrieresprung von Dominik Kahun stehen auch diese Zahlen: 3970 Zuschauer hatte am Sonntag das Spiel seines Ex-Vereins EHC München gegen Ingolstadt (schwacher Besuch für ein Derby – trotz des Wiesn-Ausklangs), 21 812 wurden im United Center in Chicago registriert, wo die Blackhawks ihr NHL-Match gegen die Toronto Maple Leafs bestritten. Das Ambiente für großes Eishockey, das Kahun im ersten Drittel lieferte. Er bereitete 1:0 und 2:0 vor, der zweite Treffer schaffte es in die Highlight-Zusammenfassungen der NHL, die Kommentatoren jauchzten: eine Kombination mit vier direkten Pässen, Kahun mittendrin; den Abschluss besorgte Alex DeBrincat. Auf den Bildern sieht man, wie begeistert Kahun vom Gelingen der Aktion ist. Er spielt mit Jonathan Toews und DeBrincat in einer Sturmreihe: „Ich genieße es.“ Schade nur für ihn: Das Spiel ging in der Verlängerung verloren, 6:7.

In den NHL-Publikationen wird Kahun, Silbermedaillengewinner mit Deutschland bei Olympia, wegen seines Geburtsorts Plana aber als Tscheche geführt – die Nordamerikaner glauben halt nicht, dass ein aus der DEL kommender Spieler solche Sachen kann wie Kahun, der es als Junior in Kanada nicht geschafft hatte, die Proficlubs zu überzeugen. Er musste den Umweg über München gehen, vier Jahre lang.  gük

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