München – Der Deal für heute Abend steht. Um 19.30 Uhr treffen in der Champions Hockey League der EHC München und die Malmö Redhawks aufeinander. Beide sind sie für das Achtelfinale im November schon qualifiziert. Sollen sie sich da jetzt noch ein Bein ausreißen?
„Wir bringen fünf junge Spieler rein, sie bringen fünf junge Spieler rein“, umreißt Münchens Trainer Don Jackson die Pläne. Es sei aber nicht so, dass man sich mit den Schweden offiziell abgesprochen habe. Es herrscht eher eine Art stillschweigendes Einvernehmen. „Das Gerücht ist raus“, so Jackson, „und auch Malmö hat ein Nachwuchsprogramm“. Zwei nicht mehr so bedeutsame CHL-Spiele (Rückspiel nächsten Dienstag) sind ein Anlass, zu zeigen, was man in der zweiten Reihe hat.
Beim EHC München ist es konkret so, dass er in der DEL noch nicht so recht in die Spur gekommen ist. Aktuell hat er drei Verletzte (Trevor Parkes, Mads Christensen, Michael Wolf) und am Donnerstag in Bremerhaven den nächsten DEL-Termin. Einige der Vielspieler wirken etwas ermattet, Don Jackson hat darum beschlossen, auf die Mitwirkung von Danny Aus den Birken, Derek Joslin und Jason Jaffray zu verzichten.
Die Reihen werden aus dem Riessersee- und Salzburg-Reservoir aufgefüllt. Das vergangene Wochenende fest beim Münchner Profiteam waren bereits Andy Eder, Jakob Mayenschein, Maximilian Daubner, Torwart Kevin Reich. Dazu stoßen: Daniel Fießinger (SCR) als zweiter Goalie, Verteidiger Emil Quaas (ebenfalls Riessersee) sowie vom EC Salzburg II Justin Schütz und Dennis Lobach, beide 18, beide Stürmer. Schütz stammt aus Kassel, Lobach aus Schweinfurt, in Salzburg gingen sie zur Red-Bull-Hockey-Akademie, deren Team in russischen und tschechischen Nachwuchsligen integriert war.
Seit dieser Saison ist die Heimat von Schütz und Lobach die Alps Hockey League mit Clubs aus Österreich, Italien, Slowenien. Justin Schütz wurde im Sommer von den Florida Panthers aus der NHL gedraftet (allerdings erst in der sechsten Runde).
Red Bull investiert massiv in die Ausbildung, mit der Durchlässigkeit in den Profibereich funktioniert es aber noch nicht so. Die Daten für den Nachwuchs waren am Sonntag bei der 2:4-Heimniederlage gegen Ingolstadt wieder mal ernüchternd. Eder durfte sechsmal aufs Eis, das ergab 4:33 Minuten, bei Mayenschein waren es 5:33 Minuten, Daubner sammelte auf der verwaisten Parkes-Position 11:37 Minuten – saß im letzten Drittel aber komplett draußen. Zum Vergleich: Die Stammspieler kommen auf 16 bis 24 Minuten Eiszeit.
Gegen Malmö werden die Verhältnisse mal andere sein. Die Jugend wird sich austoben dürfen – angeleitet vom 1000-NHL-Spiele-Mann Matt Stajan (Jackson: „Er braucht Arbeit“) und Yannic Seidenberg, der keine Pause beansprucht: „Lieber spiele ich, als dass ich trainiere.“