München/Iserlohn – Jon Matsumoto wollte nicht wirklich lächeln. Sondern cool wirken. So, als hätte er das Tor nebenbei erledigt. Kein Akt, für den es sich lohnt, das Kaugummi aus dem Mundwinkel zu nehmen.
Jon Matsumoto, kanadischer Eishockey-Stürmer, machte den Sonntag zu seinem großen Tag. Zwei Jahre hatte er für München gespielt, in den Playoffs zur dritten Deutschen Meisterschaft des Red-Bull-Clubs wurde er von der Deutschen Eishockey-Liga zum MVP. zum wertvollsten Spieler der Finalserie, gewählt. Doch der EHC München hatte schon zuvor beschlossen, ihm keinen neuen Vertrag zu geben. Er wechselte nach Iserlohn. Bei den Roosters ist Matsumoto der Star. Er zeigte, warum: Zwei Treffer und noch eine Torvorbereitung steuerte er zum wuchtigen 8:3 (3:1, 1:1, 4:1)-Sieg über sein Ex-Team bei. Zehn Sekunden vor Ende des ersten Drittels verwandelte Matsumoto einen Break zum 3:1, locker schüttelte er die gegnerischen Verteidiger ab, das 5:2 (44. Minute) war das zweite große Zeichen, er luchste Yannic Seidenberg die Scheibe ab.
Jon Matsumoto war schon beleidigt gewesen, als er vor einigen Monaten erfahren hatte, „dass die Münchner mich nicht mehr wollen“. Nun hatte der Mittelstürmer seine Rache.
Meister München erwischte es nach drei Siegen, die alle knapp gewesen waren, durch das 3:8 in Iserlohn ergibt sich die Konstellation, dass das Torkonto ausgeglichen ist. Und zum zweiten Mal (nach dem 1:8 gegen Sparta Prag in der Saisonvorbereitung) hat der EHC eine richtige Packung bekommen.
Gründe? „Die Gegentore zum Ende des ersten Drittels haben uns wehgetan“, sagte Kevin Reich. Eigentlich hatte Trainer Don Jackson („Wir werden wieder eine Torhüter-Rotation haben“) vorgehabt, dem zweiten Torhüter erst am kommenden Freitag im Heimspiel gegen Krefeld die erste Eiszeit der Saison zu geben – umso überraschender, dass Reich dann schon gegen Iserlohn begann. Er hielt nicht durch. Nach dem achten Gegentreffer in der 53. Minute brachte Strammkeeper Danny Aus den Birken die Sache (ohne weiteren Einschlag) zu Ende.
Dass Don Jackson die Sturmreihen ein wenig verändert hatte, brachte kaum Erfolg. Zwar sorgte der zusammen mit Jason Jaffray in die Starting Six zu Michael Wolf aufgerückte Ex-NHL-Star Matt Stajan für die Führung (6.), doch ab der 19. Minute lief München hinterher. 66 Schüsse verzeichnete die Statistik (elf allein von verteidiger Seidenberg), 38 aufs Tor, nur drei hinein. Das Gegenteil der Jon-Matsumoto-Effizienz: vier Abschlüsse, zwei Treffer.