Meppen – Eigentlich wollte sich die SpVgg Unterhaching für die 0:1-Heimniederlage gegen die Würzburger Kickers rehabilitieren. So ganz ist das nicht gelungen, denn für die Mannschaft von Trainer Claus Schromm reichte es beim Tabellenletzten SV Meppen nur zu einem 3:3. Nach diesem spektakulären Torfestival sind die Hachinger vor dem Derby am Mittwoch gegen den TSV 1860 aber weiter auf einem Aufstiegsplatz in der Dritten Liga.
Etwas überraschend hatte Schromm seine Formatio umgebaut. So saßen Kapitän Josef Welzmüller und Alexander Winkler nur auf der Ersatzbank, dafür rückten Max Dombrowka und Maxi Bauer in die Viererkette. Auf den angeschlagenen und in dieser Saison überragenden Mittelfeld-Motor Lucas Hufnagel mussten die Hachinger erneut ganz verzichten, er soll gegen die Löwen dann wieder am Start sein. Die Umstellungen in der Abwehr wirkten sich dann eher negativ aus, denn in der Anfangsphase glich die SpVgg einem Schwimmverein. „Unsere Spieler waren wohl überrascht von dem aggressiven Gegner, und wir waren zur Pause mit dem Unentschieden gut bedient“, räumte Schromm ein. Nach einer halben Stunde gingen die Emsländer durch Jovan Vidovic in Führung. Sekunden vor dem Wechsel staubte Joker Stefan Schimmer zum Ausgleich ab.
Es ware eine Partie mit höchstem Unterhaltungswert, so fielen im zweiten Abschnitt binnen elf Minuten drei Treffer. Finn Porath erzielte 30 Sekunden nach Beginn der zweiten Halbzeit das 1:2. Doch das Schlusslicht antwortete mit den Treffern von Undav Deniz (50.) und Julian von Haacke (53.). Damit nicht genug: In der 56. Minute hämmerte Luca Marseiller einen Weitschuss zum 3:3 in den Winkel.
„Es war erfreulich, dass wir nach dem Rückstand wieder zurückgekommen sind“, sagte Schromm, der mit drei Auswechslungen neuen Schwung in sein Team brachte. In der langen Nachspielzeit scheiterte Dominik Widemann knapp an Meppens Keeper Erik Domaschke. „Ich glaube, beide Trainer und die Zuschauer können mit dem 3:3 zufrieden sein“, sagte Schromm, der es jetzt als Aufgabe sieht bis Derby gegen den TSV 1860 seine Abwehr wieder zu stabilisieren.
Meppens Trainer Christian Neidhart verteilte dann noch ein außergewöhnliches Kompliment an den Kontrahenten: „Die Hachinger haben spielerisch eine überragende Mannschaft, die ganz vorne landen wird, vielleicht komme ich dann zur Aufstiegsfeier vorbei.“ klaus kirschner