Liverpool – Gerührt reckte Sir Alex Ferguson seine Arme in die Höhe und applaudierte lächelnd dem Publikum, dann machte er sich mit kleinen Schritten unter Standing Ovations zu seinem Stammplatz in der Director’s Box auf. Das ganze Old Trafford feierte die Klublegende von Manchester United bei der Rückkehr nach einer lebensbedrohlichen Erkrankung, selbst die Fans der Wolverhampton Wanderers verneigten sich vor dem 76-Jährigen.
Erstmals seit April schaute sich der langjährige Teammanager der Red Devils wieder ein Spiel im Stadion an. Als er kurz vor dem Anpfiff aus den Katakomben kam, schallte es von den Rängen: „Fergie, Fergie.“ Zwischen seinem bis dahin letzten Stadionbesuch und der Rückkehr lag für Ferguson, seine Familie und ManUnited eine schwere Zeit voller Sorgen, zwischen Hoffen und Bangen. Sir Alex hat diese dramatischen Monate gut überstanden, das war am Samstag nicht zu übersehen.
Am 5. Mai hatte sich der Erfolgstrainer wegen einer Hirnblutung einer Notoperation unterziehen müssen und lag zwischenzeitlich auf der Intensivstation. Letztmals war er am 28. April in seinem früheren Wohnzimmer gewesen, als United gegen den FC Arsenal gespielt hatte.
„Es ist wirklich toll, wieder da zu sein“, sagte Ferguson bei ManUnited-TV: „Es war eine lange Reise, und ich habe eine Menge Schritte vorwärts gemacht.“ Beruhigende Worte für alle, denen der kauzige Fußballrentner, der mit dem Verein 38 Titel holte, am Herzen liegt.
Jose Mourinho, aktuell auf dem Posten, den bis zu seinem Abschied 2013 für 27 Jahre und 1500 Pflichtspiele Ferguson so erfolgreich wie kein anderer ausgefüllt hatte, war vom Besuch seines Vorgängers begeistert. „Wer in der Fußballwelt, auf der ganzen Welt, ist nicht glücklich darüber, dass Sir Alex Ferguson zurück und gesund ist.“
Als Glücksbringer funktionierte der Schotten allerdings nicht. United kam am sechsten Spieltag der Premier League nicht über ein 1:1 hinaus. Der Rückstand zum makellosen FC Liverpool mit Jürgen Klopp beträgt bereits acht Punkte. sid