von Redaktion

„Steko’s Fight Night“: Schwergewichts-Schlacht endet früh

Von Wolfgang Krzizok

München – „Es wird scheppern“, hatte Mladen Steko angekündigt, und er hatte nicht zu viel versprochen. Bei „Steko’s Fight Night“ am Samstag im Circus Krone in München schepperte es nicht nur einmal. So unter anderem beim Hauptkampf des Abends, als es zu einer Neuauflage des Schwergewichts-Duells zwischen Michael Smolik und dem Schweizer Enver Sljivar kam. Wieder gewann der Münchner, und wieder war sein Gegner nicht einverstanden.

Schon in den Super Fights war ordentlich Zug drin. Das 18-jährige Thaibox-Nachwuchstalent Diar Hesen schlug den Ulmer Ilhan Cillinger in der zweiten Runde k.o., und Bojan Aladzic schickte seinen Kontrahenten Gabor Kovacs schon nach 30 Sekunden ins Land der Träume. Mandy Berg feierte schließlich in ihrem Europameisterschaftskampf einen hauchdünnen Punktsieg gegen die Italienerin Sara Falchetti.

Dann waren die WM-Kämpfer dran, und der Auftritt von Sebastian Preuss, der seinen Titel im Thaiboxen gegen den Spanier Ruben Bernabe verteidigte, endete spektakulär. Die Nummer drei der Weltrangliste, in der zweiten Runde schon einmal angezählt worden, nahm sich in der dritten Runde selbst aus dem Kampf. Nach einem harten Schlag gegen das Schienbein von Preuss brach Bernabe schmerzverzerrt zusammen und wurde mit Verdacht auf Unterschenkelbruch abtransportiert.

Spannend und absolut auf Augenhöhe verlief der Kickbox-Kampf zwischen dem Münchner Polizisten Pietro Vecchio und dem Engländer Shaun Law. Am Ende hatte der Mann von der Insel die Nase vorn. „Glückwunsch, er hat verdient gewonnen“, sagte Vecchio sportlich fair. Knapp ging es auch im Thaiboxen zwischen dem Ingolstädter Dardan Morina und dem Italiener Christian Guiderdone her. Der Steko-Kämpfer ließ die gewohnte Aggressivität diesmal etwas missen und gewann nur knapp nach Punkten.

Keine Mühe hatte dagegen Marie Lang, die ihren Kickbox-Titel nach Punkten gegen die Ungarin Rebeka Szendrei verteidigte. Allerdings gab sie sich selbstkritisch: „Es gibt sicher noch Dinge zu verbessern.“

Und dann betraten Slijvar und Smolik den Ring. Vor dem Kampf waren die Giftpfeile hin und her geflogen, im Circus Krone mussten sich Securities zwischen den Fanlagern postieren. Beide Kämpfer hatten riesigen Respekt voreinander und gingen mit äußerster Vorsicht zu Werke. Dennoch gab es einige spektakuläre Szenen, und in der vierten Runde war der Kampf plötzlich vorbei. Nach einem harten Kick von Smolik drehte Sljivar sichtlich gezeichnet und mit Schmerzen ab. Ringrichter Goran Filipovic zählte den Schweizer an – und schließlich aus.

„Ich hatte mich gerade wieder gesammelt und wollte weitermachen“, reklamierte Sljivar, doch es war zu spät. Smolik konterte: „Es hat Spaß gemacht, ich hätte auch gerne weitergemacht.“ Vielleicht gibt es ja noch ein drittes Aufeinandertreffen der beiden Schwergewichts-Giganten.

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