Wenn aus der Acht eine Sechs wird

von Redaktion

Der Rekordmeister ordnet sein Mittelfeld neu – Thiago und Tolisso sind mögliche Martinez-Vertreter

München – Noch ist Sebastian Rudy beim FC Bayern unter Vertrag, aber die Zeichen stehen seit ein paar Tagen auf Abschied. Trainer Niko Kovac hat jedenfalls das Mittelfeld schon neu geordnet, oder besser die verschiedenen Möglichkeiten durchgespielt.

Rudys Lieblingsposition im defensiven Mittelfeld ist bei den Bayern von Javi Martinez besetzt, „ein sehr guter Sechser“, wie Kovac findet. Aber falls der Spanier einmal ausfallen sollte, sieht Kovac außer Rudy noch „den einen oder anderen“, der Martinez ersetzen könnte.

Der Bayern-Trainer denkt dabei weniger an Renato Sanches oder Leon Goretzka, sondern vor allem an Thiago und auch Weltmeister Corentin Tolisso. Die Lieblingsposition von beiden ist allerdings ein bisschen weiter vorne. Erst nach seiner Rückkehr aus dem WM-Urlaub hatte der Franzose für mehr Einsätze auf der Achterposition plädiert, „weil er da immer wieder noch vorne gehen kann“, weiß Kovac. Aber die Positionsbeschreibung besagt eben auch, dass ein Achter Defensivaufgaben zu erledigen hat. Kovac sieht dies pragmatisch: „Wenn wir aus der Acht eine Sechs machen, bleibt er halt nur hinten“, findet der Bayern-Trainer.

Sollte Rudy die Münchner tatsächlich nach nur einem Jahr wieder verlassen – der 28 Jahre alte Nationalspieler ist bei RB Leipzig und dem FC Schalke 04 im Gespräch –, hätte der Münchner Kader mit dann 20 Feldspielern und zwei Törhütern die richtige Größe, findet Kovac. Man wisse zwar nie, „was passiert, denn das Transferfenster ist ja noch offen“, aber er ist sicher, „dass wir im Mittelfeld keinen Spieler mehr abgeben“.

Doch vielleicht in der Abwehr. Bis vor einer guten Woche galt der Abschied von Jerome Boateng so gut wie sicher, aber dann holte Paris, der Wunschverein des Innenverteidigers, Thilo Kehrer von Schalke 04, einen jüngeren und günstigeren Abwehrspieler. Kehrer ist 21, Boateng 29 Jahre, zudem kostete er mit 37 Millionen Euro rund 15 bis 20 Millionen weniger, als die Münchner Verantwortlichen für den Weltmeister von 2014 gefordert hatten. Seit dem gescheiterten Umzug nach Paris ist es ruhig geworden um Boateng.  es

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