Zwei Ligen und die Angst vor der Dominanz der Meister

von Redaktion

Premier League und Ligue1 starten mit Star-Power in die neue Saison – Erster Hit: Arsenals Bundesliga-Auswahl gegen Guardiola

Von Günter Klein

München – Die Bundesliga lässt sich Zeit. Noch zwei Wochen, bis sie loslegt. Erst noch den Supercup austragen, dann ein Wochenende dem DFB-Pokal und der Begegnung mit den Amateuren widmen. Andere Ligen legen indes schon heute los: die Premier League in England und die Ligue1 in Frankreich. Die Liga der Weltstars und die, aus der die Weltmeister 2018 kommen (nicht mehr alle sind dort, aber alle haben ihre Karriere dort begonnen). In beiden sind auch deutsche Facharbeiter zugange – auf die man schaut.

England

Manchester United – Leicester City ist das erste Spiel (Freitag, 21 Uhr MESZ). Rekordmeister gegen Märchenmeister (2016). Und obwohl bei United einige WM-Stars zu besichtigen sein werden (die Belgier Fellaini und Lukaku, der Franzose Pogba), richtet sich das größere Interesse eindeutig auf die Partie, die den ersten Spieltag beschließt: FC Arsenal – Manchester City (Sonntag, 17 Uhr).

Wird City die Premier League in eine weitere Saison der Langeweile stürzen? Trainer Pep Guardiola hat in seinem zweiten Jahr in Manchester die deutschen Verhältnisse auf die Insel übertragen: 100 Punkte geholt, 19 mehr als der Zweite. Gefährlich für die Liga, die bisher davon lebte, dass man fünf, sechs Clubs zutrauen konnte, Meister zu werden; der Wettbewerb war gesund. So sehr, dass die Premier League die berühmteste Liga der Welt wurde, die allein auf dem heimischen Markt jährlich 2,75 Milliarden Euro einstreicht (obwohl, anders als in Deutschland, gar nicht jedes Spiel live gezeigt wird).

Kann Arsenal die Guardiola-Maschine stoppen? Der Club aus London muss sich gerade neu erfinden, weil Arsene Wenger, Manager seit 1996, gegangen ist. Neuer starker Mann im sportlichen Bereich ist Unai Emery, der in Paris teilgescheiterte Spanier. Nun soll er Arsenal mit Bernd Leno, Shkodran Mustafi, Mesut Özil und einer Ex-Dortmund-Fraktion (Sokratis, Mkhitaryan, Aubameyang) sowie dem früheren Gladbacher Xhaka titelfähig machen. Der amerikanische Milliardär Stan Kroenke, mittlerweile Komplettbesitzer des Vereins, will es so.

Blickfang der Liga sind aus deutscher Sicht natürlich auch die Trainer Jürgen Klopp und David Wagner (Huddersfield), zudem die Spieler Gündogan und Sané (City), Andre Schürrle (Fulham), Max Meyer (Crystal Palace). Das internationale Publikum blickt auf Kepa Arrizabalaga, 23, Torwart – vom FC Chelsea für 80 Millionen Euro von Bilbao gekauft.

Frankreich

Die Ligue1 litt unter der Star-Power von Paris St. Germain, das mit Thomas Tuchel am Sonntag gegen Caen startet. Der deutsche Trainer muss national die gewohnte Dominanz fortsetzen, wichtiger aber ist Investor Katar die Performance in der Champions League. Dafür wird Tuchel jedes unnötige Kohlehydrat aus der Stadt jagen – er soll Restaurants gebeten haben, ihm Besuche der Spieler anzuzeigen. Hat PSG sportliche Rivalen? Marseille vielleicht. Mit drei Weltmeistern und großer Begeisterung (37 000 Dauerkarten).

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