Deutscher Doppelschlag

von Redaktion

Die Hürdensprinterinnen Pamela Dutkiewicz und Cindy Roleder laufen zu Silber und Bronze

Berlin – Das erhoffte Gold ist es nicht geworden, dafür aber ein Medaille-Double. Die Wattenscheiderin Pamela Dutkiewicz hat bei der Leichtathletik-EM in Berlin die Silbermedaille über 100 Meter Hürden gewonnen. In 12,72 Sekunden war sie gestern fünf Hundertstelsekunden schneller als Titelverteidigerin Cindy Roleder (SV Halle), die mit Bronze zufrieden sein musste. An der neuen Europameisterin kam das Duo nicht heran: Die Weißrussin Elvira Herman kam in starken 12,67 Sekunden ins Ziel. Ricarda Lobe aus Mannheim landete in 13,00 Sekunden auf Rang fünf.

Nach vielen Hindernissen in ihrer Hürden-Karriere feierte Pamela Dutkiewicz einen ihrer größten Erfolge. Die angehende Grundschullehrerin hatte in ihrer Laufbahn viel Pech. 2012 war sie vom Unfall der Schwebebahn an der TU Dortmund betroffen, die einen Müllcontainer rammte. Ein Schleudertrauma verursachte lange Zeit Gleichgewichtsprobleme und verhinderte Wettkampfteilnahmen.

Zwei Jahre später lief Dutkiewicz bei den deutschen Meisterschaften in 12,95 Sekunden auf Rang vier und durfte nicht mit zur Leichtathletik-EM in Zürich. In der Hallensaison 2015 wurde sie nationale Vizemeisterin, knickte im Ziel jedoch um. Sie riss sich an beiden Füßen die Bänder und musste fast ein Jahr pausieren.

Dutkiewicz nutzte die Zeit, um zehn Kilogramm abzunehmen und gab 2016 ihr Comeback, das aber mit einem Fehlstart bei den deutschen Hallen-Meisterschaft sowie Stürzen bei den Freiluft-Titelkämpfen und der EM in Amsterdam unglücklich verlief.

„Ich konnte das Gerede über Pechmarie und Pechvogel nicht mehr hören. Ich war genervt“, sagte sie. Deshalb war sie froh, bei der Deutschen Meisterschaft in Nürnberg den Titel in Meisterschafts-Rekordzeit von 12,69 Sekunden gewonnen zu haben. „Das ist Beweis genug, dass ich eine Meisterschaftsläuferin bin“, betonte Dutkiewicz. Auf der blauen Bahn in Berlin fanden ihre Worte Bestätigung.  dpa

Artikel 28 von 29