Zandvoort – Nachdem Rene Rast die Durststrecke von Audi beendet hatte, brüllte der Titelverteidiger seine Freude heraus. „Ja! Danke, Jungs!“, schrie er in den Boxenfunk. Der Frust der vergangenen Wochen fiel in diesem Moment von ihm ab: „Das war eines meiner härtesten Rennen.“
Rast, wer sonst, war es, der Audi endlich den ersten Sieg in dieser DTM-Saison bescherte – und das im zehnten von insgesamt 20 Rennen. Zuvor hatten sich Mercedes (neun) und BMW (drei) die Siege aufgeteilt -–Audi dagegen fuhr nur hinterher. Doch gestern schlug Rast dann zu. „Das ist eine Befreiung, ich hatte in den vergangenen Wochen relativ viel Pech“, sagte er: „Diese Zeit war charakterbildend, sehr hart.“ Hinter dem Mindener folgten gestern Titelanwärter Gary Paffett (Großbritannien) und Paul Di Resta (Schottland) im Mercedes, der in diesem Jahr allen anderen Fahrzeugen überlegen scheint.
Doch Rast und sein Team Rosberg überlisteten diesmal den Tabellenführer Paffett (148 Punkte), Di Resta (121) und die gesamte Konkurrenz. Das Team holte den von Position drei gestarteten Rast bereits nach der ersten Runde in die Box, der obligatorische Stopp war damit erledigt. Mit frischen Reifen hatte der Titelverteidiger nun freie Fahrt „Es war eine gigantische Strategie. Sehr aggressiv. Ich musste nur gucken, dass ich die Reifen am Leben halte“, sagte Rast. Teamchef Arno Zensen meinte: „Sensationell! Klasse, Rene!“
Rasts herausragende Einzelleistung täuschte aber nicht über die grundsätzliche Überlegenheit von Mercedes hinweg. Mit Paffett an der Spitze dominieren die Stuttgarter in ihrer Abschiedssaison. Der Brite holte sich in Zandvoort zweimal die Pole Position, siegte am Samstag und heimste 49 von maximal 56 Punkten ein. „Es war ein tolles Wochenende, ich hätte es kaum zu träumen gewagt“, sagte Paffett: „Die erste Saisonhälfte verlief perfekt.“ sid