„Müssen noch lernen“

von Redaktion

Engländer am WM-Ende leicht frustriert

St. Petersburg – Gleich nach dem ruhmlosen Ende des WM-Abenteuers schleppte sich Harry Kane noch einmal zu den euphorischen Fans und klatschte den singenden Schlachtenbummlern Beifall. Doch der abgekämpfte Kapitän musste nach der verpassten WM-Medaille eingestehen: Englands Junglöwen waren in Russland noch nicht reif für den ganz großen Wurf.

„Wir wollten das Turnier mit einem Erfolg abschließen. Wir sind natürlich frustriert, dass das nicht geklappt hat“, sagte der Torjäger nach dem 0:2 im Spiel um Platz drei gegen Belgien: „Aber es zeigt eben, dass wir noch lernen müssen.“

Auf dem Heimflug am Sonntag von St. Petersburg nach Birmingham begann Teammanager Gareth Southgate daher gleich mit der WM-Analyse. Das Fazit: Die Herzen der leidgeplagten Fans hatte der Weltmeister von 1966 im Sturm erobert, den Elfmeter-Fluch durch den Achtelfinal-Sieg gegen Kolumbien (4:3 i.E.) hinter sich gelassen, doch ab dem Halbfinale gegen Kroatien (1:2 n.V.) zeigte sich die (noch) fehlende Titelreife der jungen Auswahl. „Wir sind realistisch, was unser Level angeht, und wissen, in welchen Bereichen wir uns verbessern müssen“, bilanzierte Southgate, den die englischen Medien ja schon als „Messias“ (The Sun) gefeiert hatten. Mit Blick auf die EM 2020 heiße die Marschroute nun: „Wir müssen weiter hart arbeiten, das Halbfinale gibt dem Team den Glauben und das Momentum dafür.“

Symbolisch stand an diesem Abend von St. Petersburg „Captain Kane“. Hatte der Angreifer von Tottenham bis inklusive Achtelfinale noch sechs Tore erzielt (davon allerdings drei Elfmeter), ging in den Spielen danach nichts mehr. Southgate nahm seinen Spielführer dennoch in Schutz: „Er hat das Team durch das Turnier geführt“, und im Spiel um Platz drei „hatte keiner sein bestes Spiel“. sid

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