DFB-Ehrenspielführer Uwe Seeler ist von der Spielweise und dem Vorrunden-Aus der deutschen Nationalmannschaft bitter enttäuscht. „Nur immer die Bälle hin und her spielen, damit gewinnt man kein Spiel. Wenn ich den Ball habe, muss ich ihn auch reinhauen“, sagte der 81-Jährige den „Lübecker Nachrichten“. Selbst die Unterstützung des Unparteiischen habe das Team von Joachim Löw nicht nutzen können: „Der Schiedsrichter hat ja mitgeholfen, mehr geht nicht. Woher der die Nachspielzeit genommen hat, weiß ich nicht.“ Referee Mark Geiger aus den USA hatte neun Minuten nachspielen lassen.
Der Betrieb auf Deutschlands größter Fanmeile in Berlin geht auch nach dem Ausscheiden der deutschen Mannschaft weiter. Ab der K.o.-Runde werden sogar alle Spiele auf der 80 Quadratmeter großen Wand vor dem Brandenburger Tor gezeigt. „Natürlich ist es enttäuschend, dass die deutsche Mannschaft ausgeschieden ist, aber es ist trotzdem Fußball-WM und schönes Wetter. Bei uns können die Menschen eine tolle Sommer-Party erleben“, sagte Anja Marx von der zuständigen Agentur B2.
Ex-Bundesliga-Trainer Felix Magath ist entsetzt vom Vorrunden-Aus der Nationalmannschaft, nimmt aber Joachim Löw in Schutz. „So ein kolossales Versagen hatte ich mir nicht vorstellen können. Der Auftritt war so desolat, dass es nicht damit getan ist, einen Schuldigen zu suchen“, schreibt er auf seiner Facebook-Seite. „Der Auftritt wirft eher die Frage auf, ob das, was wir spielen, das ist, was wir nur können.“ Die Nationalmannschaft sei die Hoffnung gewesen, wieder einen Titel gewinnen zu können. „In unserem Klubfußball haben wir schon einige Jahre keine internationalen Titel mehr vorzuweisen. Nun ist offenbar auch die Nationalmannschaft in diesem Abwärtstrend.“