TSV 1860

Drei Länder im Herzen

von Redaktion

Neu-Löwe Abruscia hält bei der WM nun zu Frankreich – „Bin gekommen, um zu spielen“

VON FLORIAN FUSSEK

München – Es kann ein Vorteil sein, wenn man drei Länder im Herzen trägt – gerade bei einer WM. Die Eltern von Löwen-Neuzugang Alessandro Abruscia sind Italiener, seine Mutter ist aber in Frankreich geboren. Sandro („Alessandro ist auf dem Spielfeld zu lange“) kommt aus Waiblingen. „Ich bin dreisprachig aufgewachsen“, sagt der 27-Jährige. „Jetzt bin ich für Frankreich.“

Abruscia (ausgesprochen Abruschia) kommt von den Stuttgarter Kickers. In der letzten Saison machte er beeindruckende zwölf Tore und 14 Vorlagen in 32 Spielen. Trotzdem stiegen die Schwaben aus der Regionalliga ab.

Den Wechsel gaben die Löwen schon Anfang April bekannt, also vor dem Aufstieg und vor den namhaften Verpflichtungen wie Stefan Lex und Adriano Grimaldi. Er kam zusammen mit den vermeintlich kleineren Transfers von anderen Regionalligisten, also Marius Willsch, Herbert Paul (beide FC Schweinfurt 05), Kristian Böhnlein (SpVgg Bayreuth). „Mir war die Konkurrenzsituation von Anfang an klar. Mir war auch klar, dass noch andere Spieler kommen werden“, sagt Abruscia, der nebenher Sportwissenschaft studiert, und betont: „Ich bin hergekommen, um bei diesem Verein zu spielen.“

In Trudering hat er eine Wohnung gefunden. Seine Freundin bleibt erstmal in Stuttgart. „Schon bevor der Kontakt kam, habe ich gesagt, dass es für mich fast ein Traum wäre, für die Löwen zu spielen“, sagt der Mittelfeldspieler, der am liebsten in der zentralen Offensive spielt, aber auch schon als Rechtsverteidiger eingesetzt wurde.

„Die Tradition des Vereins packt einen“

Kurz vor Weihnachten kam der Anruf von Co-Trainer Oliver Beer. „Die Tradition des Vereins packt einen. Ich habe verfolgt, wie Sechzig sich nach dem Abstieg berappelt hat. Das fand ich Klassse.“ Die Chancen der Blauen in der 3. Liga sieht der Italiener so: „Ich bin mir sicher, dass wir mit dem Kader und der Spielphilosophie nichts mit dem Abstieg zu tun haben werden.“ Er sieht sich selber als ein Spieler zwischen den Ketten. Abruscia: „Ich kann auch in schwierigen und engen Situationen Lösungen finden. Ich habe auch einen guten Abschluss und suche den Weg in die Spitze.“

Artikel 5 von 37