Moskau – Die Roten Teufel hatten sich mit einer feurigen Offensiv-Gala gegen Tunesien gerade warmgeschossen, da ging es auch schon heiß weiter. Aus Freude über den höchsten Sieg der belgischen WM-Geschichte belohnte Nationaltrainer Roberto Martinez seine Spieler mit einem Grillfest im Teamquartier nahe Moskau, deren Familien hatte er bereits zum Spiel einfliegen lassen. „Heute dürfen wir feiern, ganz Belgien sollte das tun“, betonte der spanische Coach.
Der ewige Geheimfavorit steht vorzeitig im Achtelfinale und hat sich in Russland als Titelanwärter in Stellung gebracht. „Die Demonstration, auf die ganz Belgien gewartet hat“, urteilte „La Derniere Heure“ über das berauschende 5:2 (3:1) gegen die Nordafrikaner. Die Euphorie in der Heimat ist riesengroß, das ganze Königreich hofft, dass die hochveranlagte Mannschaft den Erwartungen endlich gerecht wird. Doch Martinez mahnte sofort: „Vieles kann noch besser werden.“
Ähnlich sieht es Doppeltorschütze Romelu Lukaku. „Wir wissen, dass wir uns weiter steigern müssen“, sagte der Stürmer von Manchester United, der mit nun insgesamt fünf WM-Treffern zum belgischen Rekordtorschützen Marc Wilmots aufschloss. Schon zum Auftakt gegen Panama (3:0) hatte er zweimal getroffen, er führt nun gleichauf mit Cristiano Ronaldo die Torjägerliste an. Gleichzeitig ließ Lukaku die Konkurrenz aber wissen: „Wir sind ganz entspannt.“
Die kommenden Gegner sind jedenfalls gewarnt. Trotz einiger Defensivschwächen hatten die Roten Teufel keine Probleme mit angriffslustigen Tunesiern. Unter den Augen der königlichen Familie um Philippe von Belgien traf auch der starke Kapitän Eden Hazard doppelt, zudem war kurz vor Schluss der eingewechselte Dortmunder Michy Batshuayi erfolgreich. sid