Die asiatischen Mannschaften bei der WM vertrauen teilweise auf eigenartige Manöver. Während Südkorea im Training mit wechselnden Rückennummern kickte, um die Scouts der Gegner zu verwirren (Ex-HSV-Profi Son Heung-Min lief mit vier verschiedenen Shirts auf), setzt die Nationalmannschaft von Japan auf ein komisches Ritual beim Frühstück. Beim heutigen Gegner von Kolumbien muss jeder Spieler seinen Teamollegen die Hand geben, bevor sie das Essen zu sich nehmen. Wer die Geste vergisst oder sich gar verweigert, darf nicht am Frühstück teilnehmen. Trainer Akira Nishino ist erst seit dem 9. April im Amt, seine Methoden sind in Nippon fast schon legendär. Kein Coach feierte in der J-League mehr Siege, und 1996 schlug die U 23 bei Olympia unter seiner Führung sogar Brasilien, was als „Wunder von Miami“ in die Geschichte einging. Nishino ist ein glühender Anhänger der Spielkunst des FC Barcelona. Auf Reisen mit dem Mannschaftsbus lässt der 63-Jährige gerne Videos von den Katalanen laufen. Sein Vertrag läuft bis zum Turnierende. Wie lange sich Japans Kicker in Russland wohl täglich beim Frühstück begrüßen? awe