Hart, unpopulär und professionell

von Redaktion

#zeitenändernsich schrieb Timo Gebhart auf sein Instagram-Profil und stellte ein Foto dazu, das ihn beim Torjubel zeigte. Im 1860-Trikot, vor dem Fanblock, seine Mitspieler im Schlepptau. Dass der Beitrag ein Abschiedsgruß war, stellte sich erst gestern heraus.

Gebhart, der volksnahe Ausnahmekönner, wird die Löwen nach nur einem Jahr wieder verlassen. Weil er muss, nicht weil er will. Vor vier Wochen war er es noch gewesen, der seinen Abschied für den Fall des Nichtaufstiegs angekündigt hatte. Ein weiteres Jahr in der 4. Liga wolle er sich nicht antun, sagte er. Plötzlich ist alles anders. Die Löwen sind drittklassig – und gehen das nächste Abenteuer ohne den verletzten Spielmacher an.

Eine weitere bittere Wendung in der wechselvollen Karriere des früheren Bundesligaprofis. Gebhart ist ein Vollblutfußballer, der die Herzen der Fans höher schlagen lässt. Er ist auch einer, der Rückschlägen trotzt, die es zuhauf gab in seiner Karriere. Früher standen ihm Eskapaden abseits des Platzes im Weg, jetzt ist es seine Verletzungsanfälligkeit.

Dass 1860 nun ohne ihn plant, mag einigen Fans unbarmherzig erscheinen. Schließlich hatte er beim Projekt Aufstieg tatkräftige Anschubhilfe geleistet. Letztlich ist es aber so, dass sich Gebhart auch in der 4. Liga zum Profitum bekannt hat. Als Drittligist ist nun auch 1860 wieder im Bereich Profifußball angekommen – da sind harte Trennungen an der Tagesordnung. Die Zeiten haben sich geändert, leider erneut zu Gebharts Ungunsten. uli kellner

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