Madrid/Lissabon – Die Gerüchte um einen Abschied des Weltfußballers Cristiano Ronaldo vom spanischen Rekordmeister Real Madrid verdichten sich. „Ronaldo verlässt Real“, titelte die portugiesische Zeitung „Record“ gestern und fügte hinzu, die Entscheidung sei „unwiderruflich“. Grund sei, dass Real-Präsident Florentino Pérez den Forderungen des 33-Jährigen nach einer Verbesserung seiner Bezüge nicht nachkommen wolle.
Die spanische Zeitung „Marca“, die in Real-Kreisen gewöhnlich sehr gut informiert ist, schrieb unter Berufung auf eigene Quellen, der Generaldirektor der Königlichen, José Ángel Sánchez, habe sich erst vor wenigen Tagen mit Ronaldos Agent Jorge Mendes getroffen. Bei dieser Gelegenheit habe er dem Berater mitgeteilt, dass der Club nicht bereit sei, die Forderungen des portugiesischen Torjägers zu erfüllen.
„Record“ kommentierte, Ronaldo gehe es weniger um Geld als um die Anerkennung seiner Leistungen. Angeblich verdient der Spieler aktuell rund 21 Millionen Euro jährlich. Sein ewiger Kontrahent Lionel Messi soll beim FC Barcelona geschätzte 27 Millionen, der Brasilianer Neymar bei Paris Saint Germain sogar 37 Millionen Euro pro Jahr verdienen
Gleich nach dem Gewinn der Champions League gegen den FC Liverpool vor zehn Tagen hatte Ronaldo die Spekulationen angeheizt, als er vor laufenden Kameras sagte: „Es war sehr schön, bei Real Madrid zu spielen.“ Gleichzeitig klagte er über die angeblich mangelnde Wertschätzung seiner Erfolge: „Ich habe fünf Champions-League-Siege und fünf Goldene Bälle (Weltfußballer-Ehrungen). Ich weiß, was ich dem Club gegeben habe.“
Der Vertrag des Starstürmers in Madrid läuft noch bis 2021. Darin ist eine astronomische Ablösesumme von einer Milliarde Euro festgelegt, sollte er den Club vorzeitig verlassen. Spitzenclubs in Italien, Frankreich oder England seien Ronaldos mögliche Ziele, hieß es. Dass er sich bei einem Abschied von Real aber noch mal verbessern kann, ist aber nicht sehr wahrscheinlich. dpa