Bundesinnenminister Horst Seehofer will trotz der internationalen Boykott-Diskussionen zur WM reisen. „Wenn es mein Terminkalender zulässt, werde ich ein Spiel der deutschen Mannschaft besuchen“, sagte der auch für den Sport zuständige Minister der „Bild am Sonntag“. Noch keine konkreten Reisepläne für das Turnier vom 14. Juni bis 15. Juli haben dagegen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Außenminister Heiko Maas (SPD). Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch hatte zuletzt wegen Russlands Syrien-Politik zu einem Boykott der Eröffnungsfeier aufgerufen.
Jerome Boateng glaubt trotz seiner Muskelverletzung im Adduktorenbereich fest an seinen WM-Einsatz. „Im Moment kann ich versprechen, dass ich dabei bin“, sagte der Bayern-Innenverteidiger der „Bild am Sonntag“, „es sieht wirklich sehr gut aus.“ Er sehe sich derzeit bei 90 Prozent seiner Leistungsfähigkeit: „Ich habe jetzt Sprints mit dem Ball angefangen. Ich denke, dass ich nächste Woche ins Mannschaftstraining einsteigen kann.“
Timo Werner sieht für sich nur noch begrenzte Entwicklungschancen bei RB Leipzig. „Um ein Weltklassespieler zu werden, muss ich auf Clubebene wahrscheinlich in einer noch besseren Mannschaft spielen“, sagte der 22-Jährige der Zeitung „Die Welt“. Werner spielt seit zwei Jahren für die Sachsen und hat sich im Nationalteam vor der WM als Stammspieler im Angriff etabliert. Dennoch sieht sich der gebürtige Stuttgarter noch nicht auf Augenhöhe mit den besten Torjägern der Welt. „Um Weltklasse zu werden, muss man in den ganz großen Mannschaften spielen, um dann auch große Spiele zu spielen wie zum Beispiel das Finale oder Halbfinale der Champions League“, sagte Werner. Einen schnellen Vereinswechsel allerdings strebe er derzeit nicht an. „Ich habe noch vier oder fünf Jahre, um zu lernen“, sagte Werner.
Thomas Müller will sich nicht auf einen dauerhaften Verbleib beim FC Bayern festlegen. „Eine andere Aufgabe wäre sicher auch mal interessant und reizvoll“, sagte der 28-Jährige der „Welt am Sonntag“. Müller verwies auf das sich schnell wandelnde Geschäft im Profifußball und meinte: „Wenn die Situation mal eine andere ist, kann viel passieren.“ Der Torjäger spielt schon seit der Kindheit für den FC Bayern, sein aktueller Vertrag läuft bis 2021. Lukrative Transferanfragen von Clubs wie Manchester United hatten die Münchner stets abgelehnt. „Grundsätzlich ist es sehr schwierig, vom FC Bayern loszukommen“, scherzte Müller. Mit dem Rekordmeister könne er jedes Jahr um Titel spielen, der Club habe enormes Potenzial. „Aktuell habe ich keine Gedanken, etwas anderes zu machen“, sagte Müller daher.