Viel Erfreuliches brachte der Abend in Klagenfurt für Joachim Löw nicht. Definitiv auf der Positivseite stand aber, dass Marco Reus wieder ein Länderspiel machte. Zwar erst ab der 67. Minute, doch es war seine Rückkehr nach 795 Tagen, also mehr als zwei Jahren. 2016 hatte der Dortmunder das EM-Trainingslager in Ascona/Schweiz überraschend verlassen müssen, weil Löw glaubte, der Offensivmann würde zum Turnier nicht fit. Und er behielt recht: Es dauerte Monate, bis Reus wieder spielen konnte. Als er dann den Anschluss gefunden hatte, riss er sich im DFB-Pokalfinale 2017 mit Borussia Dortmund das Kreuzband. Bei den Testländerspielen im März 2018 gegen Spanien und Brasilien verzichtete Löw bewusst auf Reus, um eine Überlastung und neuerliche Verletzung gar nicht erst zu riskieren. Am Samstagabend freute sich Marco Reus nach seinem Kurzeinsatz, „dass ich das ganze Drumherum wieder mal erleben durfte“. Er ist auf eine weitere harte Trainingswoche gefasst. Löw hofft „für ihn und für uns, dass er sie durchsteht“. Aus den Reihen der Österreicher, die mit einer Armada aus Bundesligaspielern antraten, die Marco Reus ja alle persönlich kennen, erfuhr der Linksaußen viel Zuspruch, David Alaba verabschiedete sich mit einem schlichten „Bleib gesund“. Das einzige Turnier, bei dem Reus bisher dabei war: die Europameisterschaft 2012. gük