Die Wintersport-Route nach Klagenfurt

von Redaktion

Die Nationalmannschaft ist die Strecke Bozen – Klagenfurt geflogen. Wir sind sie gefahren. Mit dem Auto. Das ist natürlich stressig, für zweimal vier Stunden hinterm Steuer zu sitzen. Aber: Kann es eine schönere Route geben als diese? Eine lehrreichere? Nein.

Für uns war es eine Wintersportroute. Vorbei an mythischen Orten. Zunächst hatten wir zur Rechten das Grödener Tal. Im Dezember Weltcup-Abfahrt,, über die „Kamelbuckel“ – mehr muss man nicht sagen. Wir bogen ab ins Pustertal. Da kommen nacheinander der Kronplatz (Riesenslalom-Weltcup der Frauen), die Abzweigung nach Antholz (Biathlon-Mekka), man führt durch Toblach (Skilanglauf-Eldorado), passiert schließlich Innichen (Skicross-Weltcup) und Vierschach. Dort wird jährlich der „Helmissimo“ ausgetragen, ein 4,5 Kilometer langer Riesenslalom mit über hundert Toren. Vor drei Jahren war der Autor dieser Kolumne dort zweitbester Deutscher (von dreien; über die 400 flotten Starter aus Südtirol und Österreich wollen wir lieber nicht reden). Es geht dann über die österreichische Grenze, geradewegs auf Lienz zu – da sind wir wieder beim alpinen Weltcup.

Auch Kärnten, das Bundesland, das wir nun erreichen, tickt wintersportlich. Denn das Wörtherseestadion, in dem Österreich und Deutschland gegeneinander spielen, hatte die größte Kulisse seiner Geschichte beim Eishockey-Freiluftspiel zwischen Klagenfurt und Villach 2010.

Eine richtige Wintersport-Tour also, von der wir uns gedanklich erst lösten, als der Himmel seine Schleusen öffnete und es kübelte. So regnet es im Winter nie. Der Winter ist eine viel verlässlichere Jahreszeit.

Den Rückweg bestritten wir von 23 bis 3 Uhr. Klar, da sieht man natürlich nichts von den Schönheiten der Natur. Dafür fallen einem andere Sachen auf, die man auf der Hinfahrt nicht bemerkt hat. Etwa in der Gegend von Lienz, mitten im Nirgendwo: Ein Klotz von einem Gebäude, taghell beleuchtet: „Laufhaus Maxim. Tag und Nacht.“

Wir dachten schon, dass es bei diesem Laufen nicht um eine klassische sportliche Tätigkeit geht und fuhren selbstverständlich ungerührt weiter. Günter Klein

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