Für Joachim Löw geht es auch im Fall von Mesut Özil und Ilkay Gündogan „ab jetzt nur noch um das Sportliche. Alles andere ist kein Thema mehr“. Dass es zur Aussprache der DFB-Spitze mit den zwei Nationalspielern über ihr Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan kam, war Löw recht: „Es war die Idee von Ilkay, dass sie unseren Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier besuchen.“ So leicht kann Löw einen Schlussstrich aber nicht ziehen unter die Debatte, die nun ein Stadtrat aus dem hessischen Bebra mit einer skandalösen Bemerkung wieder anzuheizen versuchte. Der Erste Stadtrat Bernd Holzhauer, ein SPD-Politiker, tobte in einem Facebook-Post (den er mittlerweile gelöscht hat): „Das vorläufige deutsche Aufgebot zur WM – 25 Deutsche und zwei Ziegenficker.“ Grobes Zitieren aus dem Erdogan-Schmähgedicht des Satirikers Jan Böhmermann, mehr als klare Anspielung auf Özil und Gündogan. Die CDU Bebra forderte ihn zum Rücktritt auf. gük
Der bisher nur ausgeliehene brasilianische Nationalspieler Douglas Costa wechselt endgültig vom FC Bayern zu Juventus Turin. Juves Geschäftsführer Giuseppe Marotta bestätigte, was Münchens Vorstand Karl-Heinz Rummenigge schon im Herbst angekündigt hatte. Turin bezahlt 46 Millionen Euro, was ihn zum Rekordverkauf des FC Bayern macht. Der 27-Jährige war 2015 von Schachtjor Donezk für 30 Millionen Euro gekommen. Im vergangenen Juli wechselte Costa dann zunächst auf Leihbasis nach Italien. Bei Bayern hatte er noch einen Vertrag bis 2020. Marotta bekräftigte zudem das Interesse an Nationalspieler Emre Can, der beim FC Liverpool unter Vertrag steht. Innerhalb der nächsten zehn Tage solle eine Entscheidung fallen.
Nach einem E-Mail-Eklat bei der französischen Nationalmannschaft hat sich Bayerns Franck Ribery mit einem launigen Tweet bei Nationaltrainer Didier Deschamps beworben. „Ich bin auf Ibiza und wurde angerufen: Ist ein Platz in der Reserve zu haben? Oh, Didier, ich bin bereit!“, schrieb er auf „Twitter“. Hintergrund ist eine öffentlich gewordene Mail von Adrien Rabiot an Deschamps, nicht als möglicher Stand-by-Spieler zur Verfügung zu stehen. Darauf hatte der Akteur von Paris St. Germain keine Lust, so der 23-Jährige.
Der deutsche Gegner Südkorea muss bei der WM auf seinen erfahrenen Angreifer Keun-ho Lee (35) verzichten. Er erlitt einen Bänderriss. Die Südkoreaner, die bereits einige personelle Rückschläge verkraften müssen, treffen im letzten Spiel der Gruppe F am 27. Juni auf Deutschland. Der Augsburger Ja-Cheol Koo steht als einziger Bundesligaprofi im vorläufigen Kader.