München – Vor acht Jahren wechselte Hockeyspielerin Hannah Krüger von der HG Nürnberg zum Münchner Sportclub. Krüger und München, das wurde eine Erfolgsstory, die nun allerdings ein Ende findet. Den heimischen Fans präsentiert sich die MSC-Kapitänin letztmals am Sonntag (12 Uhr, Eberwurzstraße) gegen den Großflottbeker THGC. Das Duell mit den Hamburgerinnen könnte zu einem Happy-End werden. „Da geht es um den Klassenerhalt, wenn wir gewinnen dann ist alles klar und wir können beruhigt zum letzten Punktspiel nach Köln fahren“, betont die 29-jährige.
Der Traditionsverein aus dem Münchner Norden wird die Nationalspielerin noch entsprechend würdigen. „Sie hat maßgeblich eine der erfolgreichsten Epochen unserer Vereinsgeschichte geprägt“, betont André Schriever, der Trainer der Bundesliga-Frauen. Was man für Hannah Krüger vorbereitet hat, will der Coach noch nicht verraten. Eine emotionale Party im Klubhaus wird es mit Sicherheit, die scheidenden Kapitänin erfreut sich größer Beliebtheit.
Alleine Krügers Erfolge sprechen ja für sich: Da sind nicht nur ihre 166-Länderspiele, die Europameisterschaft 2013 und natürlich Bronze bei Olympia 2016 in Rio, sondern auch viele Erfolge mit dem MSC. „Die Olympischen Spiele waren für mich der Höhepunkt, die Begegnung mit den Akteuren von den anderen Sportarten und die ganze Atmosphäre – das war einmalig“, betont Krüger. Doch auch in der Heimat gab es große Erfolge.: „Wir haben 2017 mit dem MSC die Europa-League gewonnen und dies auf unserer Anlage vor den eigenen Fans, das war ein tolles Gefühl.“
Für solche Dinge nahm sie einigen Stress in Kauf: Nebenbei stand bei ihr auch noch die Ausbildung für das Lehramt auf dem Programm. Mittlerweile ist sie Beamtin auf Probe, unterrichtet im Germeringer Gymnasium die Fächer Chemie und Biologie. „Ich hoffe, dass ich dann übernommen werde“, meint Krüger, die ihre große sportliche Karriere aus beruflichen und privaten Gründen beenden wird. Wobei: So ganz kommt die Ex-Nationalspielerin von ihrer Sportart wohl noch nicht los. „Vielleicht bestreite ich noch ein paar Spiele in der Halle oder in der zweiten Mannschaft, außerdem gibt es einen regelmäßigen Stammtisch mit vielen ehemaligen Spielerinnen“, sagt sie.
Für den MSC ist der Rückzug von Hannah Krüger natürlich ein großer Verlust, denn nach der letzten Saison haben bereits ihre ehemaligen MSC- und Nationalmannschafts-Kolleginnen Kim Platten und Nina Hasselmann aufgehört. Doch Krüger sieht die Zukunft des Vereins positiv.
„Wenn ich aufhöre, dann bilden sich innerhalb der Mannschaft neue Hierarchien“, erklärt sie, „der MSC hat in den letzten Jahren hervorragende Nachwuchsarbeit geleistet, da wächst schon wieder etwas heran.“ Ein zweiter Kunstrasenplatz wäre ein starkes Faustpfand. Sie selbst wird die Sache gespannt verfolgen und ihrem MSC Verbunden bleiben. Denn: „Ich habe mit dem Klub nicht nur viele Erfolge gefeiert, sondern auch viele Freundschaften geschlossen“.