Trient – Christopher Froomes 33. Geburtstag begann mit guter Laune und einem Ständchen der Teamkollegen, er endete in körperlichem Schmerz und Enttäuschung. Auf der 15. Etappe des Giro d’Italia, einen Tag nach seinem famosen und letztlich siegreichen Ritt auf den Monte Zoncolan, hatte der viermalige Tour-Sieger wieder viel Zeit auf den überragenden Gesamtführenden Simon Yates verloren.
Die Aussicht auf den Gesamtsieg ist vor der Schlusswoche zur Utopie verkommen, zu stark ist sein britischer Landsmann Yates, der am Sonntag allen Rivalen davongezogen war und seinen Vorsprung ausbaute. „Er fährt ein beeindruckendes Rennen. Es wird für jeden schwer, ihm das Rosa Trikot zu entreißen. Er ist der Favorit“, sagte Froome, der als Gesamtsiebter den sehnlichst erwarteten Ruhetag zur Regeneration vor der fordernden Schlusswoche nutzte.
Sechs Renntage, drei davon in den Bergen, trennen Sky-Kapitän Froome und Co. vom Giro-Zielstrich in Rom. Dass dort Mitchelton-Scott-Profi Yates erstmals die Trofeo Senza Fine, den begehrten gold-geschwungenen Siegerpokal, in die Höhe stemmt, ist allerdings bei aller Dominanz längst nicht garantiert.
Der 25-Jährige baute seinen Vorsprung in der Gesamtwertung durch seinen dritten Etappensieg am Sonntag zwar auf 2:11 Minuten aus. Doch Zeitfahr-Weltmeister Tom Dumoulin (Niederlande) dürfte als Zweiter den Rückstand im 34,2 km langen Kampf gegen die Uhr heute nach Rovereto drastisch schrumpfen lassen. „Ich kämpfe seit dem Start in Israel darum, einen guten Vorsprung herauszufahren. Den habe ich jetzt“, sagte Yates, „aber er könnte sich in Luft auflösen.“ Dumoulin wiederum meint: „Auch wenn ich ein exzellentes Zeitfahren hinlege und das Trikot hole, kann Simon, wann immer er will, wegfahren.“ sid