München – 70 000 Besucher, Bombenstimmung und Pferdesport auf hohem Niveau: Die Pferd International München hat vom 10. bis 13. Mai mit einem Highlight nach dem anderen aufgewartet.
Keine Maus hätte mehr auf der Tribüne Platz gehabt, als am Sonntag der Große Preis des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten auf dem Programm stand. 42 Starter hatten sich in die Listen des CSI-3Sterne-Springens eingetragen, am Ende hatte eine Amazone die Nase vorn. Zwei schnelle Nullrunden legte die französische Nationenpreisreiterin Penelope Leprevost auf dem neunjährigen Vancouver de Lanlore hin, das war der Sieg. In Topform präsentierte sich auch Patrick Afflerbach. Der junge Königsbrunner hatte sich auf seiner selbst gezogenen Holsteiner Stute Ciara auf Rang zwei katapultiert.
Ein Augenschmaus für alle Dressurfans bot sich in der Nürnberger Dressurarena, als die Grand Prix Kür der 5-Sterne-Tour anstand. Sieben Reiter hatten sich qualifiziert, am Ende spielte die sechsfache Olympiasiegerin Isabell Werth (Rheinberg) ihre Routine aus. So zeigte sich ihr Don Johnson trotz seiner 16 Jahre zwar vor Beginn der Prüfung gewohnt aufmüpfig, doch kaum hatte die Kür begonnen, gelang eine Lektion nach der anderen wie am Schnürchen. Der Sieg mit 83,3 Prozent war den beiden nicht zu nehmen.
Auf den 2. Platz steuerte Dorothee Schneider den bayerischen Wallach Sammy Davis Jr., der Begeisterungsstürme bei den Zuschauern erntete. „Sammy ist ein Wahnsinns-Pferd und heute wieder ein Traum gewesen“, freute sich die Frankfurterin, die Benjamin Werndl (Aubenhausen) auf Platz drei verwies.
Tolle Nachwuchspferde gab es in der Qualifikation zum Nürnberger Burg-Pokal zu sehen. Annabel Frenzen (Krefeld) stellte Silberstern und Kiefferhofs Imperius mit viel Gefühl vor und erntete mit Platz 1 und 2 den verdienten Lohn. Dicht dahinter rangierte Uwe Schwanz vom Waldhauserhof in Sauerlach mit Rockson. „Nach kleinen Fehlern in der Einlaufprüfung war das eine Gänsehautrunde“, so der Profi, der den Rockefeller-Sohn gerne für das Finale in Frankfurt qualifizieren möchte. „Jetzt habe ich Blut geleckt“, schmunzelte er.
Martina Scheibenpflug