Cleveland – Mit tiefen Furchen in der Stirn stand LeBron James nach dem Fehlstart Rede und Antwort. Sorgenfalten waren es eher nicht. „Ich liege 0:1 in der ersten Runde zurück. Aber ich habe in den Finals schon 1:3 zurückgelegen“, sagte der NBA-Superstar der Cleveland Cavaliers zum miesen Start in die Playoffs: „Ich bin der Letzte, den ihr fragen müsst, wie er sich in den kommenden Tagen fühlt.“
Mit seiner Erfahrung aus 15 NBA-Jahren gab sich James betont entspannt. Dabei hat der dreimalige Champion beim 80:98 gegen die Indiana Pacers erstmals seit sechs Jahren in der ersten K.o.-Runde ein Basketballspiel verloren. Seine Botschaft war klar: Alles kein Problem, mich haut nichts um.
James geht voran, er demonstriert Stärke. Das ist Kalkül, denn schon vor Beginn der Meisterrunde war auch dem 33-Jährigen klar, dass er um die Fortsetzung seines beeindruckenden Laufs bangen muss. „King“ James hat in den vergangenen sieben Jahren mit Miami Heat (2011 bis 2014) und den Cavaliers (2015 bis 2017) stets an den Finals teilgenommen. Doch Cleveland ist nicht mehr so stark wie früher.
Viel zu viel hängt mittlerweile an James, das ließ sich am Sonntag einfach aus der Statistik lesen. Mit 24 Punkten, zwölf Assists und zehn Rebounds gelang dem 14-maligen Allstar ein so genanntes Triple-Double, allerdings war er auch in 44 von 48 Spielminuten auf dem Parkett. Solche Maßnahmen sprechen gemeinhin für Verzweiflung. „Ich muss mich ausruhen. Ich werde mir dafür zwei Tage nehmen, ich brauche diese zwei Tage Pause“, sagte James.
Seine Teamkollegen versagten reihenweise. Aus der Startformation setzte Jeff Green alle sieben Würfe daneben, Starspieler Kevin Love traf nur drei von acht Versuchen. Und auch jüngere Profis wie Jordan Clarkson (Trefferquote: 33,3 Prozent) strauchelten. „Erfahrung ist der beste Lehrer, die haben sie heute bekommen“, sagte James und kündigte für das zweite Spiel der Best-of-seven-Serie an, dass jeder „mit mehr Ruhe und Präzision“ agieren werde.