biathlon

Trainer-Beben beim DSV

von Redaktion

Kirchner verantwortlich für Männer und Frauen – Hönig Schießcoach

Bad Hindelang – Damen-Bundestrainer Gerald Hönig wird Schießtrainer, Männer-Coach Mark Kirchner der neue starke Mann im deutschen Biathlon. Mit völlig unerwarteten Personalentscheidungen hat der Deutsche Skiverband gestern nach einem äußerst erfolgreichen Olympia-Winter für ein Trainer-Beben gesorgt – und baut neben Kirchner als Chefcoach für beide Weltcup-Teams künftig auf junge Leute aus Bayern.

Hönig-Nachfolger als Leitender Disziplintrainer des Damen-Teams um Doppel-Olympiasiegerin Laura Dahlmeier wird der 36 Jahre alte Kristian Mehringer, sein Assistent der gleichaltrige Florian Steirer. Noch jünger ist der neue Co-Trainer der Männer: Isidor Scheurl ist gerade einmal 32 Jahre alt, wurde aber bereits 2010 als Biathlon-Trainer des Jahres ausgezeichnet.

„Wir haben uns ganz bewusst für drei junge Trainer entschieden, die mit fachlichem Know-how und großem Engagement neue Impulse in beide Teams bringen werden“, erklärte DSV-Sportdirektorin Karin Orgeldinger nach der Cheftrainerklausur des Skiverbandes in einer Verbandsmitteilung die überraschende Strategie. Mit Tobias Reiter und Andreas Stitzl waren zwei Trainer aus privaten und beruflichen Gründen ausgestiegen.

„Wir möchten den frischen Wind, die Motivation von uns Trainern reinbringen“, sagte Mehringer. Der in Schleching lebende Trainer tritt in große Fußstapfen, denn Hönig hat das deutsche Damen-Team nach der historischen Olympia-Pleite von Sotschi wieder in Fahrt gebracht.

Nachdem der Thüringer das Damen-Team von Uwe Müssiggang übernahm, gab es 25 Medaillen bei Olympia und Weltmeisterschaften, davon zwölf in Gold. „Noch erfolgreicher wird sicher schwierig. Aber wenn wir es schaffen, es so hinzubekommen, wie es die letzten Jahre gelaufen ist, dann können wir hochzufrieden sein“, sagte Mehringer. „Die Messlatte liegt ziemlich hoch.“

Doch zuletzt war es im Weltcup-Team der Frauen nicht mehr ganz so harmonisch zugegangen. Einen Einblick ins Teamgefüge hatte Franziska Hildebrand gegeben, als sie Hönig nach dem olympischen Staffel-Debakel in der „Mitteldeutschen Zeitung“ harsch kritisiert hatte. Später ruderte die 30-Jährige zwar zurück, doch die Lawine war ins Rollen gekommen.

Vor allem Kirchner ist jetzt als verantwortlicher Cheftrainer der Frauen- und Männermannschaft gefordert: Der 48 Jahre alte Thüringer soll die Harmonie aus dem Männer-Team nun auch in die Frauen-Mannschaft bringen.  dpa

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