München – Als die Verantwortlichen des Olympiaparks vor fünf Jahren das Actionsport-Festival Munich Mash als große Attraktion in ihr Sommerprogramm aufgenommen haben, legten sie besonderen Wert auf die Wandlungsfähigkeit des Projekts. Niemals wollten sie sich abhängig machen von einem Wettbewerb, auch nicht von einer Sportart, ganz egal, wie viel Spektakel diese auch verspricht.
An diesen Grundsatz haben sich die Organisatoren bis heute gehalten. Stets tüftelten sie an ihrem Produkt, tauschten nicht nur Locations und Regeln, sondern zur Not eben auch ganze Sportarten aus. Und jetzt, da Mash seiner fünften Ausgabe (22. bis 24. Juni) entgegensteuert, hat sich das Extremsportfest wieder einmal neu verwandelt.
Street League nicht mehr im Programm
Dass diese Strategie aufgehen kann, hat die Vergangenheit bewiesen. Im Vorjahr strichen die Planer den sehr beliebten Slopestyle-Wettkampf der Mountainbiker aus dem Programm. Trotzdem pilgerten an den drei Mash-Tagen rund 80 000 Zuschauer in den Park. Man setze eben auf „Wandel und Weiterentwicklung“, sagte Olympiapark-Chefin Marion Schöne.
In diesem Jahr sind die Veränderungen aber besonders umfangreich. Von den drei großen Events, die im Mittelpunkt des Mash stehen, wird nur der Wakeboard-Wettbewerb fortgesetzt. Doch selbst an der Flugshow über dem Olympiasee haben die Organisatoren gebastelt. Der neue Contest wird weiterhin spektakuläre Sprünge hervorbringen, zugleich werden aber die Tricks auf den Hindernissen im Wasser aufgewertet.
Die Eingriffe, die die Mash-Macher beim Skateboard vorgenommen haben, sind wesentlich radikaler – und nicht ganz freiwillig. In den vergangenen beiden Jahren beheimateten sie während ihres Festivals die Street League, die schillernde Weltserie des Skateboards. Auf einen neuen Vertrag mit den US-Partnern konnten sie sich aber nicht einigen. Also designten die Veranstalter in München gleich einen neuen Wettkampf. In diesem Zusammenhang werden die Skateboarder die Olympia-Eishalle verlassen. Sie erhalten einen 400 Meter langen Kurs, der sich vom oberen Rand des Olympiastadions bis zum See hinunterschlängelt. Street-Elemente (Stufen, Geländer) werden sich mit schnellen Abschnitten mischen.
Das neue Skateboard-Konzept wirkt sich auf das Gesamtprodukt aus. Zum einen werden erstmals alle drei Hauptwettbewerbe für Besucher kostenfrei zugänglich sein (die Street League hatte Eintritt verlangt). Zum anderen aber werden nun auch alle Events den Launen des Wetters ausgesetzt sein.
Und noch etwas fällt auf: Der Olympiasee hat sich zum Herzstück des Mash entwickelt. Denn auch der neue BMX-Wettbewerb wurde dorthin verlagert – auf einen 700 Quadratmeter großen Parcours, der im See verankert ist. christopher meltzer