Herrsching – Als die treuen Fans des TSV Herrsching am Ende noch einmal zusammengerückt waren, schnappte sich irgendwann auch Max Hauser das Mikrofon. Der Volleyballtrainer stimmte einen kleines Lied an, die Zuschauer tanzten brav mit. Sie hatten sich an diesem Abend in besonders großer Zahl in die Herrschinger Nikolaushalle gedrängt – und wurden mit einem 3:2 (22:25, 32:30, 27:25, 21:25, 15:8)-Sieg gegen Düren belohnt. Und obwohl es keiner aussprechen wollte, fühlte sich diese Szene am späten Samstagabend zwischen dem Team und seinen Fans doch wie ein kleiner Abschied an. Denn es könnte das letzte gemeinsame Bundesliga-Spiel in der Gemeinde gewesen sein.
Die Zukunft des TSV in der ersten Liga ist nämlich weiter ungewiss. Als Bedingung für den Verbleib hatte der Verein eine Aufstockung des Etats um 150 000 Euro genannt. Er rief eine Werbeaktion ins Leben – und setzte sich eine Deadline. Diese wäre eigentlich am Samstag abgelaufen. Rund 50 000 fehlen laut Klub noch, also hat er die Frist um zwei Wochen verlängert. Kommt der Betrag in dieser Zeit aber nicht zusammen, wird sich der TSV definitiv in die 2. Liga zurückziehen.
In der Diskussion um die Zukunft darf man nicht vergessen: Die größte sportliche Herausforderung der Saison steht den Herrschingern ja noch bevor. Ab Mittwoch treffen sie als Außenseiter im Bundesliga-Viertelfinale (Modus: Best of 3) auf Frankfurt, den Tabellendritten. Weil die Nikolaushalle die Vorgaben der Liga aber nicht erfüllt, muss der TSV für sein Playoff-Heimspiel am kommenden Samstag (19 Uhr) nach Vilsbiburg umziehen. Der 3:2-Sieg gegen Düren könnte daher für unbestimmte Zeit tatsächlich das letzte Bundesliga-Spiel in Herrsching gewesen sein. christopher meltzer