München – Das Frauen-Team des FC Bayern gibt sich im Kampf um die Meisterschaft keine Blöße. Gegen Hoffenheim feierten Melanie Behringer und Kolleginnen einen 1:0-Sieg, der sogar höher hätte ausfallen können. Trainer Thomas Wörle fand, ein 5:0 oder 5:1 wäre auch okay gewesen – Widerspruch regte sich da nicht. Sara Däbritz gelang der Treffer des Tages – es war ein Traumtor.
Die Nationalspielerin traf nach 36 Minuten aus einer 180-Grad-Drehung in den Winkel – unter den Augen von Horst Hrubesch, der die DFB-Auswahl nach der Demission von Bundestrainerin Steffi Jones übergangsweise betreut. „Es war ein verdienter Sieg“, meinte Kristin Demann, „wir waren nur in der Chancenverwertung nicht so effizient.“ Das Manko bekrittelte auch Wörle, lobte aber gleichzeitig den Charakter in seinem Team: „Den Willen, sich mit einer guten Leistung zu zeigen, hat man deutlich gesehen.“ Melanie Behringer meinte: „Im Moment sind wir richtig gut drauf, diesen Lauf wollen wir mitnehmen.“
„Wir haben ein paar sehr kreative Ansätze gezeigt, und nur weil die Kaltschnäuzigkeit gefehlt hat, mussten wir bis zum Ende etwas zittern“, analysierte Verena Faißt, die sich wie Sara Däbritz, Kristin Demann, Leonie Maier und Melanie Leupolz für Hrubesch empfehlen konnte. Die Nationalspielerin Mandy Islacker kam erst in der Schlussphase für Jill Roord.
Hoffenheim sei „eine anspruchsvolle Aufgabe“ gewesen, sagte Wörle, „das Einzige, was fehlt, ist das Ergebnis zur Leistung“. Man habe 90 Minuten lang dominiert, sagte Melanie Behringer, „wir können zuversichtlich nach vorne schauen“. Am nächsten Sonntag steht das Auswärtsspiel in Sand an, „das wird richtig schwer dort auf dem engen Platz“, warnte die Kapitänin. „Die Spielerinnen sind sehr aggressiv und bissig, in der Begegnung wird uns alles abverlangt werden.“ Aber die Münchnerinnen haben ja einen Lauf – sie werden mit großem Selbstvertrauen anreisen. ANDREAS WERNER