Bremerhaven – Die Viertelfinalserie zwischen München und Bremerhaven in den Eishockey-Playoffs nimmt nun doch ihren erwarteten Lauf. Der EHC München, Meister der Jahre 2016 und 17 sowie Hauptrundensieger 2018, hat im vierten Spiel am Mittwochabend in der Arena der Fischtown Pinguins auf 3.1 Siege erhöht. Stand der Dinge nach dem 5:2(0:1, 2:1, 3:o)-Auswärtssieg: Im Heimspiel am Freitag (19.30 Uhr) kann der EHC die Serie „zumachen“.
Wenn das Spiel schnell gemacht wird, zeigt sich die individuelle Klasse in Reihen der Münchner, dann fallen Tore wie diese: Frank Mauer mit langem Pass auf Mads Christensen, der die Scheibe am gegnerischen Torhüter Tomas Pöpperle vorbeischlenzt. Zum 3;2 zu Beginn des letzten Drittels war das so. Oder kurz danach beim 4:2 – da zockte die Reihe mit Jason Jaffray, Patrick Hager und Michael Wolf kurz auf – am Ende stand dann der One-timer, die Direktabnahme von Kapitän Wolf. Don Jackson, der Coach, gestattete sich an der Bande ein Hab-ich’s-doch-gewusst-Lächeln.
Aber: Es gab auch wieder andere Phasen im Münchner Spiel – und nicht zum ersten Mal in dieser Serie: Eine Kampftruppe wie die des Hauptrunden-Neunten Bremerhaven konnte dem weitaus besser besetzten Kader des EHC zusetzen. Der REV Bremerhaven gewann das erste Drittel 1:0 und ging mit einem 2:2 aus dem zweiten. Wieder wirkte die EHC-Abwehr nicht sonderlich gefestigt, zudem nahm sich Verteidiger Keith Aulie mit einem übertrieben angesetzten Bandencheck gegen Jason Bast selbst aus dem Spiel – seine Kollegen mussten durch eine fünfminütige Unterzahl.
Die Qualitäten des EHC lagen im Abschluss, Brooks Macek (23./26.) schoss 1:1 und 2:1 – die Grundlage. Frank Mauer schloss den Abend mit EmptyNet-Goal ab,
Jedoch lieferte dieses Spiel auch die Geschichte besonderer Bremerhavener Torschützen. Für die schnelle 1:0-Führung der Pinguins sorgte Christoph Körner, ein Mann mit Red-Bull-Vorgeschichte. Der gebürtige Garmisch-Partenkirchner war im Tölzer Nachwuchs zum Junioren-Nationalspieler herangereift, von dort holte ihn die Salzburger Akademie. 2016 allerdings trennten sich die Wege, in Bremerhaven hat Körner nun eine erste richtige DEL-Saison gespielt (36 Partien, 2 Tore). Nun ließ er das erste Playoff-Tor folgen – und am Mikrofon von Telekomsport in der ersten Drittelpause eine forsche Ansage. „Die Münchner sollten langsam wissen, dass wir eine Mannschaft sind, die sie schlagen kann. Wir spielen weiter Vollgas, dann wird es heute passieren.“ Kam aber nicht so.
Das zweite Tor der Fischtowner (das 2:2) steuerte Jan Urbas bei. Der Slowene spielte 2013/14 für den EHC, damals unter Trainer Pierre Pagé, der von Urbas nach einem Probetraining begeistert gewesen war. Für beide Seiten verlief die Saison aber enttäuschend, der Vertrag wurde nicht verlängert. Urbas verschwand einige Zeit aus dem Fokus des deutschen Eishockeys, ehe er 2017 in Bremerhaven auftauchte. Dort ist er als großer schneller Stürmer ein Schlüsselspieler. Er hat die Münchner beschäftigt,
Er wird am Freitag noch einmal um gute Szenen bemüht sein. Seine wohl letzten dieser DEL-Saison..