München – Die Rückverlegung des Regionalliga-Derbys von der Fröttmaninger Arena ins Grünwalder Stadion – für Daniel Bierofka gibt’s Wichtigeres in diesen Tagen. „Bayern hat Heimrecht, von daher können sie tun, was sie wollen“, sagte der 1860-Trainer zum Rummenigge-Rückzieher. „Ich find’s halt schade für unsere Fans, weil jetzt bloß gut tausend reindürfen ins Sechzger.“
Morgen Abend (19 Uhr) beim Heimspiel gegen den VfR Garching werden Giesings Höhen fest in Löwenhand sein. Gestern waren nur noch ein paar Dutzend Karten erhältlich, die nächste ausverkaufte Partie ist gewiss. Ob die Blauen nach den mühevollen Heimsiegen gegen Buchbach (2:1), Seligenporten (3:0) und Unterföhring (2:0) den vierten Heimsieg in Serie landen können? „In der Hinserie haben wir sie im Umschaltspiel erledigt“, erinnert sich Bierofka an das 3:0 vom September 2017. Zweimal Nico Karger und Sascha Mölders machten schon vor der 60. Minute alles klar. „Ich bin gespannt was sich Daniel Weber dieses Mal einfallen lässt. Er ist immer für Überraschungen gut.“
Garchings langjährigen Trainer verbindet eine Freundschaft mit Bierofka. „Bei der letzten Trainerausbildung waren wir zusammen auf einem Zimmer“, sagt der 44-Jährige. „Natürlich hat jeder ein gutes Konzept und es wird schwer, aber wir sind immer für ein Tor gut.“ Webers Ansage fürs Freitagsmatch im Grünwalder: „Ich will einer der ersten sein, der einen Punkt holt. Ich möchte meinem Freund Biero ein Bein stellen.“
An Selbstvertrauen mangelt es den Garchingern nicht. Vergangenen Samstag drehten sie einen 1:2-Rückstand gegen Schalding-Heining noch in einen 3:2-Sieg, mit zwei Spielen weniger als der TSV 1860 stehen sie auf Tabellenplatz zehn – es dürfte der schwerste der bisherigen Heimgegner 2018 werden.
Bierofka ist gewarnt. Und ein wenig genervt von der Debatte um die (fehlende) Spielkultur beim Tabellenführer. „Die Leute sollten einsehen, dass wir hier in der Regionalliga sind und jede Mannschaft gegen uns das Spiel der Saison hat“, sagt er. „Wir werden jetzt ganz sicher nicht Harakiri spielen. Mir ist es wichtig, dass wir defensiv wenig zulassen, dass sich jeder reinhängt. Und ich denke nicht, dass man der Mannschaft Alibifußball vorwerfen kann. Die Fehlerquote war in einigen Spielen sehr hoch, keine Frage, aber daran arbeiten wir.“ Nächstes Zwischenergebnis: morgen Abend gegen 20.50 Uhr. ludwig krammer