München – Vor der letzten WM zählte er zum Stammpersonal der deutschen Nationalelf, doch seine fast beispiellose Krankengeschichte verhinderte, dass sich Holger Badstuber in Brasilien zum Weltmeister krönen lassen durfte. Auch jetzt, wenn sich die DFB-Auswahl auf das nächste Großereignis vorbereitet, fehlt der langjährige Bayern-Profi. 2010 war sein Höhepunkt im Dress mit dem Bundesadler, als man in Südafrika Dritter wurde.
Seitdem beutelte Badstuber eine schwere Operation nach der nächsten, auch in München verlor er den Anschluss, er wechselte erst zu Schalke 04 und verteidigt nun für den VfB Stuttgart. Während sich die deutschen Elitenfußballer in Düsseldorf für das Länderspiel morgen gegen Spanien einstimmen, gab der 29-Jährige eine Konferenz in seiner schwäbischen Wahlheimat. Tenor: Er verfolgt weiter hohe Ziele. Sein Vertrag beim VfB läuft aus. Alles ist offen.
„Es ist alles schnelllebig. Es kann alles passieren“, so Badstuber auf die Frage, ob bis zum letzten Spieltag klar sei, ob er weiter für die Schwaben spielen werde. Er wolle zukünftig wieder in der Champions League spielen, stellte er klar. „Das ist das, was ich anstrebe, das ist logisch. Ich habe das schon mal – häufig – erfahren dürfen. Das ist mein Ziel, nach wie vor.“ Mit dem VfB ist das aber nicht drin.
Einen Wechsel ins Ausland schloss der Ex-Bayer nicht aus, wobei er aber keine Liga im Kopf habe, die ihn besonders reizen würde. „Ich will kicken. Klar ist der Fußball mal etwas technischer, mal eher auf den Zweikampf aus. Aber da schränke ich mich nicht ein. Reizen tun mich ein guter Platz, ein Ball und Kollegen, die gewinnen wollen“, sagte er. So war es immer gewohnt – ehe seine Leidenszeit begann, er bei Bayern außer Tritt kam – und die Nationalelf immer weiter in die Ferne rückte. ANDREAS WERNER