Löwen-Spiel in Ingolstadt fällt aus

von Redaktion

Spontaner Stadion-Umzug nicht mehr möglich – Lorant und Winkler machen Wahlkampf

München – Als gestern Abend auch die letzte Idee verpuffte, war die Spielabsage alternativlos. Der FC Ingolstadt hatte noch versucht, das für heute Abend angesetzte Regionalligaspiel gegen den TSV 1860 in den Audi-Sportpark zu verlegen, wo ansonsten nur Zweitliga-Fußball zu sehen ist. Doch der spontane Umzug war nicht mehr umzusetzen, nachdem das städtische ESV-Stadion zuvor für unbespielbar erklärt worden war. Ein Nachholtermin steht noch nicht fest.

Der Bayerische Fußballverband (BFV) kommentierte die Entwicklung auf seiner Website nur mit wenigen Worten. Dort war einleitend zu lesen: „Der Winter ist nach Bayern zurückgekehrt.“ Und auf den Schnee und die Kälte reagieren die Spielstätten der Regionalliga-Vereine besonders empfindlich, wie die Spielausfälle der vergangenen Wochen bereits offenbart haben.

Auf die jüngste Absage hätten die Löwen aber wohl besonders gerne verzichtet, waren sie doch gerade dabei, die Verhältnisse in der Liga wieder zurechtzurücken. Nachdem der FC Bayern II in den vergangenen Wochen bedrohlich nahe an den Spitzenreiter aus Giesing herangerückt war, atmeten die 1860-Fans an diesem Wochenende auf. Bereits am Freitagabend hatte der Nachwuchs des FC Bayern im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg einen Rückschlag einstecken müssen (1:3-Niederlage). Die Löwen, die zuletzt dreimal in Folge gewonnen haben, hätten ihren Vorsprung heute auf bis zu zwölf Punkte ausbauen – und mit Ingolstadt II gleichzeitig einen weiteren Rivalen zurechtweisen könnnen.

Während der Spielbetrieb vorerst ruht, haben sich die 1860-Fans mit Blick auf die wichtige Mitgliedversammlung, die wohl am 22. Juli stattfindet, in Position gebracht. Die Fanklub-Vereinigung  ARGE hat bei einer Großversammlung am vergangenen Freitag in Olching eine politische Neuausrichtung gefordert. Man sei „weder mit dem Kurs der ‚schwäbischen Hausfrau‘ als auch mit der ‚Politik der Nadelstiche‘ gegen Hasan Ismaik einverstanden“, heißt es in einer internen Zusammenfassung. „Das Fußballbusiness funktioniere heutzutage nur noch mit entsprechenden finanziellen Mitteln, will man Profifußball spielen. Der offensichtlich nicht notwendige Gesprächsbedarf mit dem Mitgesellschafter und Mehrheitseigner Hasan Ismaik ist nicht tragbar und für die verfolgte Rückkehr von 60 in den Profifußball in höchstem Maße kontraproduktiv.“

Ihr eigenes Konzept will die ARGE ab April in der Region verbreiten – mit prominenten Fürsprechern. Bernhard Winkler und Werner Lorant haben ihre Unterstützung laut dem Schreiben bereits zugesagt.  cfm, lk

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