Der Niederländer Jan van Veen hat gestern die Konsequenzen aus dem enttäuschenden Abschneiden der deutschen Eisschnellläufer bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang gezogen und seinen Rücktritt erklärt.
„Zwei Jahre habe ich mit viel Spaß und voller Energie für die DESG gearbeitet. Ich sehe aber langfristig keine Möglichkeiten, die DESG wieder an die Weltspitze zu führen“, teilte van Veen mit. „Ich habe große Zweifel, ob die notwendige Umstrukturierung, die meiner Meinung nach durchgeführt werden muss, durch alle am Prozess beteiligten Personen mitgetragen werden würde. Ich habe mich deswegen entschieden, meinen Vertrag mit der DESG nicht zu verlängern“, ergänzte er. Sein Vertrag läuft am 31. Mai 2018 aus.
Das deutsche Olympia-Team hatte in Pyeongchang das schlechteste Ergebnis seit 54 Jahren eingefahren. Ein siebter Platz von Patrick Beckert über 10 000 Meter war dabei das beste Einzelergebnis.
Die zweimalige Staffel-Weltmeisterin Franziska Hildebrand könnte ihre Karriere womöglich schon bald beenden. „Ich bin in so einem Alter, wo ich mir Gedanken mache, was denn im Leben nach dem Sport kommt“, sagte die seit Jahren in Ruhpolding lebende Hildebrand im Gespräch mit der ARD. Angesprochen auf ihre Planungen für die nächste Saison meinte die 30-Jährige: „Ich muss erstmal grob schauen, wo meine Reise in den nächsten Jahren hingeht. Da spielen hauptsächlich private Gründe eine Rolle, körperlich ist es kein Problem.“ Zuletzt hatte Hildebrands Kritik an Bundestrainer Gerald Hönig für Unruhe in der deutschen Mannschaft gesorgt. Die zweimalige Weltcupsiegerin war mit der Staffel-Aufstellung bei den Winterspielen in Pyeongchang nicht einverstanden und bemängelte fehlende Absprachen.
Die deutschen Snowboardcrosser haben beim letzten Weltcup des Olympia-Winters überraschend ihren zweiten Saisonsieg gefeiert. Paul Berg (Konstanz) und Konstantin Schad (Miesbach) setzten sich beim Team-Wettkampf in Veysonnaz vor dem spanischen Duo Regino Hernandez und Lucas Eguibar durch. Es war der erste deutsche Sieg in einem Team-Event seit 8. Dezember 2013. Damals hatten Berg/Schad im Montafon gewonnen. „Es ist so geil, dass es funktioniert hat“, sagte Schad, der den Sieg in der S-Schikane kurz vor dem Ziel mit einem geglückten Überholmanöver herausfuhr: „Eigentlich war da kein Platz mehr, ich habe mein Brett nicht mehr gesehen. Das Kunststück war, den Schwung zu behalten und nicht disqualifiziert zu werden.“ Berg (26) hatte im vergangenen Dezember in Val Thorens (Frankreich) eine Einzel-Konkurrenz gewonnen.