München – Ines Hahn hat bei der 3. Eisschwimm-WM in Estland zwei Mal Gold gewonnen. Über 200 und 450 Meter Freistil setzte sich die Münchnerin gegen die jeweils Zweitplatzierte Polin Hanna Bakuniak durch und verbuchte ihre ersten beiden Goldmedaillen bei einer Weltmeisterschaft.
Im 0,3-Grad kalten Hafenbecken von Tallinn kraulte die 26-Jährige über 450 m in einem Kopf-an-Kopf-Rennen zum Sieg und stellte mit ihrer Zeit von 5:40.57 Minuten einen Weltrekord im Eiswasser auf. „Es ist ein cooles Gefühl zu wissen, dass über diese Distanz noch nie eine Frau schneller war als ich im Eiswasser“, so Hahn.
Die Freude war riesig und die Spannung auf den nächsten Fight der beiden Top-Favoritinnen über 200 m in der Altersklasse der 20- bis 30-Jährigen enorm. Allerdings machte das Wettkampf-Komitee der noch in den Kinderschuhen steckenden Eisschwimm-WM den Schwimmern wie Zuschauern einen Strich durch die Rechnung. Hahn wurde über 200 Meter für den zweiten Lauf gesetzt, alleine mit nur einer weiteren Starterin. Ihre direkte Konkurrentin Bakuniak ging gemeinsam mit acht anderen Schwimmerinnen im Rennen zuvor an den Start. Keine Neuauflage von Hahn – Bakuniak also – die Zuschauer waren um ein erneut spannendes Rennen gebracht.
Ohne die Polin an ihrer Seite schwamm Hahn nur gegen sich selbst und die Kälte. Doch gerade der Ärger über die Organisationsmängel schien sie noch mehr anzutreiben. Nach 2:23.59 Minuten schlug sie am Beckenrand an und krönte sich zur doppelten Eiskönigin.
Ungläubig stieg Hahn aus dem Becken, wo Trainer Stefan Hetzer sie freudig umarmte. Der Ärger war verpufft und die Erleichterung umso größer: „Ich wusste, dass es über 200 Meter knapp wird. Umso schöner, dass es dennoch mit dem Sieg geklappt hat.“ Christina Maiwald