München – Sasa Djordjevic hatte die Tücken dieses Nachmittags ja schon vor fast einer Woche angekündigt. Wenn es im Eurocup-Viertelfinale gegen Kasan zu einem dritten Spiel kommt, so hatte der Trainer der Basketballer des FC Bayern durchblicken lassen, dann käme dieses Duell mit dem Mitteldeutschen BC so gelegen wie Zahnschmerzen. „Kasan hat an diesem Wochenende kein Spiel“, murrte der Serbe mit Blick in Richtung Bundesliga, „das zeigt den Wert, der dem Wettbewerb beigemessen wird.“
Nun ja, immerhin ist die Sache ja gut gegangen. Niemand hat sich verletzt. Am Ende stand ein immer noch souveräner 111:91 (51:52) – ein Schrittchen mehr also auf dem Weg in Richtung Hauptrundenmeisterschaft. Und vermutlich wird es auch unter den 5346 Zuschauern im Audi Dome – darunter auch Kicker Joshua Kimmich – nur noch mäßig interessieren, dass sich der Tabellenführer gegen die Nummer 14 eine Halbzeit lang fürchterlich hatte quälen müssen.
Offensiv war es ja durchaus ansehnlich, was die Münchner zu bieten hatten. Doch am eigenen Korb hatten die Bayern spürbar das ein oder andere Prozent herausgenommen. Acht Dreier brachten die Gäste aus Weißenfels um Djordje Drenovac (21 Punkte) in Halbzeit eins ins Schwarze. Das war schon viel der Erklärung für das 51:52 das zur Pause auf der Anzeigetafel stand.
Aber die Münchner zogen ja ihre Schlüsse. Zogen nach dem Wechsel auch in der Defensive die Zügel an. Das hatte Wirkung, der Mitteldeutsche BC tat sich fortan schwerer, seine Nadelstiche zu setzen. Und der Pokalsieger, bei dem diesmal Center Maik Zirbes (16 Punkte) am besten traf, riss prompt die letztlich entscheidende Lücke. Schon zur letzten Pause es 81:65 – ein Polster, das die Bayern im Schlussabschnitt letztlich nur noch verwalten mussten.
Und vielleicht wird so mancher sich ja an das Duell mit der BG Göttingen vor wenigen Wochen erinnern. Seinerzeit mühte man sich ebenfalls zu einem Pflichtsieg – vier Tage später hatte man mit dem Pokalsieg die erste große Errungenschaft in der Tasche. Vielleicht folgt am Mittwoch in Spiel drei gegen Kasan (20.30 Uhr) die Nächste – die Bayern hätten gewiss nichts dagegen. rp