Herrsching – Seit nun fast vier Jahren verbringt der Lehrer Max Hauser seine Freizeit damit, die besten Spieler der Volleyball-Bundesliga zu scouten. Und weil er das ziemlich gut beherrscht, mischt der TSV Herrsching, den Hauser trainiert, auch in diesem Jahr die Liga auf. Es gibt nämlich nur wenige sportliche Umstände, die Hauser überraschen können. Am Samstagabend machte er dann aber doch eine außergewöhnliche Erfahrung: „Ich glaube, ich habe live noch nie so einen guten Aufschläger gesehen“, sagte er und meinte den Japaner Yanagida Masahiro, der gegen Herrsching gleich sieben Asse geschlagen hatte.
Es spricht aber für Hausers Spielvorbereitung, dass der TSV sich trotz des schlagkräftigen Masahiro (15 Punkte) in der Herrschinger Niklaushalle mit 3:0 (25:21, 25:19, 25:23) gegen die Volleyball Bisons Bühl durchsetzte.
Nun unterstreicht dieser Sieg einen Lernprozess. Zweimal waren die Herrschinger in dieser Saison bereits an Bühl gescheitert – unter anderem im Halbfinale des Pokals. Anders als in den vergangenen Duellen „sind wir aber nicht eingeknickt“, sagte Hauser, „wir haben akzeptiert, dass der Gegner gute Punkte macht.“
Zwei Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde bringt sich der TSV in Stellung für die Playoffs. Gewinnt er in Solingen (18. März) und im Heimspiel gegen Düren (24. März) darf er darauf hoffen, den Schwergewichten Friedrichshafen, Berlin und Frankfurt vorerst aus dem Weg zu gehen.
Übrigens: Als Herrsching im dritten Satz bereits 18:21 zurücklag, rotierte TSV-Außenangreifer Christoph Marks zum Aufschlag. Er legte dann eine Serie hin, die den Satz rettete – und sogar ein wenig an Yanagida Masahiro erinnerte. christopher meltzer