„Seidenberg und Ehrhoff können uns weh tun“

von Redaktion

Die schwedische Eishockey-Legende Hakan Loob, diese Saison schon zu Gast in München, schätzt Marco Sturms Team hoch ein

München/Pyeongchang – Schweden ist der zweite Gegner der Deutschen beim Olympia-Turnier – gegen das Tre-Kronor-Team sieht man traditionell schlecht aus. Doch vielleicht zahlt es sich aus, dass Bundestrainer Marco Sturm in den bisherigen zwei Jahren seiner Amtszeit vor den WM-Turnieren immer auf schwedischen Rat hörte. Mikael Samuelsson, mit dem er in Vancouver und Florida gespielt hatte, erzählte den deutschen Spielern aus seiner Karriere – das sollte Inspiration sein.

Samuelsson ist einer von neun Schweden im Triple Gold Club, einem virtuellen Eishockey-Zirkel, dem nur 27 Spieler angehören: Diejenigen, die mit ihren Nationalteams Olympiasieger und Weltmeister geworden sind und in der NHL den Stanley-Cup gewonnen haben. Samuelsson schaffte es, 2006 aufgenommen zu werden, zu den ersten Drei, die die Voraussetzungen erfüllt hatten, gehörte Hakan Loob, der mit dem Olympia-Gold mit Schweden 1994 seine Karriere krönte. Loob, inzwischen 57, arbeitet im Vorstand des Klubs Färjestads BK, derzeit ist er für Eurosport Schweden als Experte in Pyeongchang – und beurteilt das deutsche Team. Das konnte gegen Finnland (siehe Bericht oben) nicht überzeugen – dennoch hat es Hakan Loobs Respekt. „Es gibt einige Spieler bei den Deutschen, die Schweden weh tun können.“

Und wer? „Die älteren Spieler in der Verteidigung, Christian Ehrhoff und Yannic Seidenberg, sie haben enorme internationale Erfahrung. Und die Deutschen haben in Danny Aus den Birken einen wirklich guten Torhüter. An einem guten Tag kann er die schwedische Offensive verzweifeln lassen.“ Hakan Loob war diese Saison schon bei einem Heimspiel des EHC München, dabei hat er Aus den Birken und Seidenberg spielen sehen. Sieben Münchner stehen im deutschen Team.

Offensiv erwartet er von ihm nicht sehr viel. „Chancen werden sie kaum kreieren. Marco Sturms Idee wird daher sein: Viele Tore werden wir nicht schießen, also halten wir das Spiel eng.“ Wenn er den Deutschen einen Tipp geben müsste, auf wen sie zu achten hätten: „Verteidiger Patrik Hersley, wenn Schweden Überzahl spielt, und der Skelleftea-Sturm mit Lindholm, Möller und Lindström. Die drei sind eingespielt.“

Am Sonntag gegen Norwegen steht Deutschlands letztes Vorrundenspiel an. Norwegen, das zum Auftakt Schweden 0:4 unterlag, ist dann der Gegner. Hakan Loobs Einschätzung: „Da tippe ich auf einen Sieg für die Deutschen. Ich sehe sie im Rennen um den dritten Platz in unserer Vorrunden-Gruppe. Doch auch uns können sie durchaus einen Punkt klauen.“  gük

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