Team D macht den Bundespräsidenten zum leidenschaftlichen Sport-Fan

von Redaktion

Der Bundespräsident befand sich in allerbester Stimmung. Er riss die Arme hoch, herzte seine Frau Elke, jubelte lauthals. Frank-Walter Steinmeier, derzeit als Olympia-Tourist unterwegs, hat man wohl selten so ausgelassen erlebt – und das bei eisigen Temperaturen und beißendem Wind. Der deutsche Traumstart mit Doppel-Gold der Biathletin Laura Dahlmeier und des Skispringers Andreas Wellinger verwandelte auch den Politiker in einen leidenschaftlichen Sportfan. Dirk Schimmelpfennig begleitete als Chef de Mission des Teams D den hohen Gast aus Berlin durch die südkoreanische Winternacht. Sein Gesamteindruck: „Der Bundespräsident hat eine unglaublich große Sportbegeisterung gezeigt und bis zum Schluss im Skisprungstadion ausgeharrt. Das war ein großartiger Auftritt von Herrn Steinmeier an einem großartigen Tag für den deutschen Sport.“ Die Stimmung beschrieb Schimmelpfennig so: „Es war richtig kalt – aber eigentlich total heiß.“

Der glorreiche Auftakt wurde auch im Deutschen Haus, das diesmal im mondänen Golfclub Birch Hill logiert, mit einer großen Party gefeiert. Zu später Stunde begegneten sich dort die Hauptdarsteller des so glorreichen Tages auf der Treppe. Laura Dahlmeier und Andreas Wellinger fielen sich dabei sogleich in die Arme. Seinen atmosphärischen Höhepunkt erreichte die lange Nacht, als das Gold-Duo auf der Bühne eine Magnum-Flasche köpfte und den Schampus auf die dichtgedrängten Zuschauer verspritzte. „Das sind Momente, die man unter Leistungssportlern sehr gut nachvollziehen kann. Jeder von uns weiß, was man dafür tun muss, um ganz oben zu stehen. Und ich kann nur den Hut davor ziehen, was die Laura gestern gemacht hat“, meinte Wellinger, der nach eigener Aussage erst um fünf Uhr morgens zu seiner Olympia-Unterkunft aufbrach. Laura Dahlmeier sagte zur goldenen Nacht: „Das war superemotional. Das werden die Spiele vom Team D.“

Skisprung-Bundestrainer Werner Schuster, Österreicher und seit zehn Jahren in deutschen Diensten, sah sich zu einem Lob für die Gastgeber veranlasst: „Das war ein sehr herzlicher Empfang. Endlich musste man nicht mehr ins Österreicher-Haus gehen, um richtig zu feiern.“ Teamchef Schimmelpfennig richtet am Tag danach den Blick schon wieder auf das große Ganze. „Das gibt der ganzen deutschen Mannschaft Sicherheit und ein gutes Gefühl“, sagte er gestern. Seine vage Prognose: „Wir haben noch einige Eisen im Feuer.“ Es dürfte also nicht die letzte große Party gewesen sein im Deutschen Haus.  gib

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