Pyeongchang – Kim Jong Uns Cheerleader waren schon zum benachbarten Eishockey weitergezogen, als Südkoreas neuer Shorttrack-Held Lim Hyo Jun sich mit höflichen Verbeugungen beim Publikum bedankte. Über seine neuesten Fans allerdings verlor der 21-Jährige zunächst einmal kein Wort.
Stattdessen pries der schüchterne Weltranglisten-Vierte, der mit einer neckischen Pudelmütze mit rotem Bommel das Siegertreppchen bestieg, die Unterstützung durch Wiktor Ahn. Der mittlerweile in Russland eingebürgerte einstige koreanische Superstar gehört zu den wegen Doping gesperrten russischen Athleten und darf in Pyeongchang nicht teilnehmen. „Ich danke ihm für meinen Sieg. Wiktor hat immer an mich geglaubt und mir viele gute Ratschläge gegeben“, sagte Lim, der aber auch vom Pech seines Landsmanns Hwang Daeh Heon profitierte. Sogar Staatspräsident Moon Jae In stöhnte auf, als der Topfavorit im Schlussspurt des Finales über 1500 zu Fall kam. Lange noch haderte der Weltranglisten-Erste mit seinem Pech und umklammerte mit Tränen in den Augen die lilafarbene Bande.
Präsident Moon hatte aber trotzdem Spaß: Am 22. olympischen Shorttrack-Gold für seine Landsleute seit 1992 – und dem lautstarken Auftritt der jungen Nordkoreanerinnen. sid