Augsburg – Verkleidet als Golfer genoss Alfred Finnbogason nach seiner Tore-Gala die Weihnachtsfeier des FC Augsburg. Die Motto-Party der Fuggerstädter wurde für den isländischen Goalgetter inmitten der kostümierten Gäste nochmals zur großen Bühne. „Alfred ist eine Sensation, er rahmt das Spiel mit der ersten und 90. Minute ein“, sagte Trainer Manuel Baum über seinen Torjäger und dessen Dreierpack zum Hinrundenabschluss beim 3:3 am Samstag gegen den SC Freiburg. Alleine zwei Treffer erzielte Hobby-Golfer Finnbogason in der Nachspielzeit und verhalf den Schwaben zum irren Comeback.
„Ein Dreierpack zuhause ist immer schön“, resümierte Finnbogason nach seinen Saisontoren neun, zehn und elf. „Die Spielweise von uns war aber bis auf die ersten 15 Minuten und die letzten zwei ganz schlecht.“ Am Ende der Englischen Woche seien die Beine schwer gewesen. „Wir haben viele Fehler gemacht und müssen sehr glücklich sein mit dem Punkt.“
Finnbogason stach mit seiner Last-Minute-Show auch den Freiburger Nils Petersen aus, der nach dem Ausgleich durch Christian Günter den SC mit einem Doppelpack auf die perfekte Generalprobe für das DFB-Pokal-Achtelfinale am Mittwoch in Bremen hoffen ließ.
„Alfred steht da, wo es gefährlich wird“, sagte der Augsburger Linksverteidiger Philipp Max. „Er weiß einfach, wo das Tor steht“, betonte Manager Stefan Reuter, der sich auch über einen ursprünglich gegebenen und dann vom Referee zurückgenommenen Foulelfmeter nicht ärgern wollte. Stattdessen meinte er erleichtert: „Es war traumhaft, dass wir den Ausgleich gemacht haben.“
Seit Anfang 2016 stürmt Finnbogason für den FCA. In sieben Ländern hat der polyglotte Nationalspieler mindestens einmal getroffen. An der starken Hinrunde der Augsburger mit 24 Punkten hat der 28-Jährige maßgeblichen Anteil, nachdem ihm gegen die Breisgauer sein zweiter Dreierpack in dieser Saison gelungen war.
„Man hat letztes Jahr in der Phase gemerkt, dass er uns extrem gefehlt hat. Als er wieder zurückkam, war er einer von vielen, der es geschafft hat, mit die Klasse zu halten“, erzählte Baum. „Jetzt ist er athletisch auf einem sehr hohen Niveau. Und man hat wieder gesehen, wie wichtig er für uns ist.“
Immense Bedeutung hat auf der Gegenseite Kapitän Petersen. Sechs Tore erzielte der 29-Jährige in den letzten drei Bundesligaspielen. „Vielleicht in der Jugend“ sei ihm so etwas gelungen, meinte Petersen nach dem elften Freiburger Zähler aus den vergangenen fünf Begegnungen.
Die ganz späten Gegentore ärgerten ihn aber. „Das ist typisch für Freiburg in den letzten Jahren, dass wenn man mit zwei Toren führt, man ein bisschen nachlässig wird und noch ein Gegentor bekommt“, klagte Petersen. Grämen wollte sich sein Trainer Christian Streich nicht. „Mir stinkt’s ein bisschen“, räumte er nach dem Ausgleich ein, „aber nicht so wahnsinnig.“