Das IOC hat immer wieder Athleten unter neutraler Flagge bei Sommer- und Winterspielen starten lassen – aus unterschiedlichen Gründen:
1992: In Folge des Krieges auf dem Balkan und der damit verbundenen UN-Sanktionen darf (Rest-)Jugoslawien nicht als Land bei den Sommerspielen in Barcelona antreten. Die jugoslawischen Sportler können aber als „Unabhängige Olympische Teilnehmer“ dabei sein. Freiwillig tritt zudem das „Vereinte Team“ bei Winter- und Sommerspielen unter olympischer Flagge an. Es besteht aus Teams der Nachfolgestaaten der aufgelösten Sowjetunion.
2000: Zwei Sportler aus Osttimor nehmen an den Sommerspielen in Sydney als unabhängige Olympia-Athleten teil.
2014: Indien darf nur unter neutraler Flagge an den Winterspielen in Sotschi teilnehmen, weil das IOC das Nationale Olympische Komitee wegen politischer Einflussnahme suspendiert hatte.
2016: Kuwait darf in Rio aus gleichem Grund wie Indien zwei Jahre zuvor nicht antreten. Kuwaits Sportler starten unter neutraler Flagge. Das Land ist immer noch suspendiert.
2016: Ein Team von zehn Flüchtlingen, die nicht für ihr Heimatland antreten können, dürfen in Rio unter olympischer Flagge antreten.
2018: Das IOC suspendiert Russland wegen eines Dopingskandals. Individuelle Sportler aus dem Land dürfen aber unter strengen Bedingungen bei den Winterspielen in Pyeongchang unter dem Namen „Olympiasportler aus Russland“ und der olympischen Flagge starten.