Raubling/Aigle – Rad-Weltmeister Peter Sagan ist am 4. Juli zu Unrecht aus der Tour de France genommen worden. Das hat der Kapitän des deutschen Bora-hansgrohe-Teams jetzt schwarz auf weiß vom Weltverband UCI. Damit wurde das angesetzte Hearing um die Rechtmäßigkeit der Disqualifikation vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS hinfällig. Sagan ist rehabilitiert – den folgenschweren Sturz auf der Zielgeraden in Vittel hat er nicht absichtlich verursacht.
„Peter ist froh, dass sein Ruf wiedergergestellt ist und er dem Sport sogar einen Dienst erwiesen hat, weil als Konsequenz aus seinem Fall jetzt bei den wichtigsten WorldTour-Rennen wie in der Bundesliga auch ein Experte eingesetzt wird, der Videos bei strittigen Entscheidungen auswertet“, sagte Bora-Sprecher Ralph Scherzer. Der neue UCI-Präsident David Lappartient kündigte Entsprechendes an. Wenige Stunden vor der vom Team und Sagan initiierten CAS-Anhörung in Lausanne hatte die UCI eingelenkt. Anders als bisher werde der Vorfall nun als „unglücklicher Rennunfall“ bewertet. „Ich begrüße, dass mein Fall gezeigt hat, wie schwierig die Arbeit der Kommissäre ist, und die UCI Handlungsbedarf erkannt hat“, wurde der 27 Jahre alte Sagan in einer Team-Mitteilung zitiert.
Der dreifache Champion aus der Slowakei war nach der vierten Tour-Etappe vom Rennen ausgeschlossen worden, weil er nach dem Urteil der Rennkommissäre den britischen Ex-Weltmeister Mark Cavendish gecheckt und angeblich absichtlich zu Fall gebracht haben sollte. Diese Einschätzung sei nun revidiert, bestätigte die UCI.
Mit der gestrigen Entscheidung ist der juristische Streit in der Affäre beigelegt. Mögliche Regressansprüche wollen das Team und Sagan nicht stellen. „Die Sache ist erledigt. Die heutige Entscheidung ist gut für Peter, das Team und den gesamten Radsport“, erklärte Scherzer. dpa