München – Bevor Neymar und Co. ins winterliche München aufbrachen, verbreiteten sie erst einmal demonstrativ gute Laune. Beim Abschlusstraining in Paris waren die „Galacticos“ sichtlich gut aufgelegt. An Board des Fluges BA 8015 zum Champions League-Kracher heute beim FC Bayern (20.45 Uhr/Sky) war für Zweifler kein Platz. Wegen dieser einen und dazu vollkommen unnötigen Pleite in Straßburg gerät beim Milliardenklub Paris St. Germain niemand ins Grübeln.
„Das Spiel am Dienstag wird ein großer Test. Aber ich bin nicht besorgt“, sagte Trainer Unai Emery gelassen. Heute, da ist sich der Spanier sicher, wird seine Elf wieder auf der Höhe sein. „Die Mannschaft ist stark, wir verlieren unseren Optimismus nicht. Auch wir wollen ein Zeichen setzen“, sagte er.
Den Optimismus speisen beeindruckende Fakten. 24 Tore hat PSG allein in der Königsklasse erzielt – Vorrundenrekord! Dem 1:2 beim Aufsteiger aus dem Elsass gingen 18 Ligaspiele ohne Niederlage voraus. Und dann wären da noch: Neymar, Kylian Mbappe, Edinson Cavani, Julian Draxler, Angel Di Maria, Marco Verratti und ein paar andere Stars mehr. Der Klub hat dem Duell mit den Heynckes-Bayern einen Namen gegeben, der dem Selbstverständnis des mit katarischen Öl-Milliarden alimentierten Krösus’ entspricht: „Finish First“ – „Als Erster abschließen“, heißt es flächendeckend in den Vereinsmedien.
Nun ist es wahrscheinlich, dass dies gelingt. Ein 0:4 in München, das den Gruppensieg noch kosten würde, käme einer Sensation gleich. Aber es sind nicht mehr die Ancelotti-Bayern, die auf Paris warten – und PSG ist anscheinend verwundbar. „Ich hoffe, das wird uns eine Lehre sein“, warnte Marquinhos nach der Niederlage in Straßburg, bei der allerdings Kapitän Thiago Silva ganz, und Cavani sowie Verratti lange Zeit geschont wurden. Auffällig war, dass Paris ohne „Matador“ Cavani die Entschlossenheit im Abschluss fehlte. „Wir müssen wieder effizienter werden“, forderte Marquinhos, der als einer der wenigen Rede und Antwort stand, während das 400-Millionen-Duo Neymar und Mbappe abgeschirmt wurde. sid