Keine Zeit für Zweifel

von Redaktion

Im ersten Auftritt nach der Länderspielpause deklassieren Bayerns Basketballer Bonn mit 78:50

Von PatricK REICHELT

München – Irgendwie war sich ja auch Anton Gavel nicht ganz sicher gewesen. War sie nun gut für seine Bayern-Basketballer, diese ungewohnte Ruhepause? „Wir waren vorher halt ganz gut in Schwung“, gab er zu bedenken.

Nun gut, die leise Skepsis war dann doch nicht angebracht. Denn Gavels Bayern machten dann doch ziemlich genau da weiter, wo sie vor der Länderspielpause aufgehört hatten. Gegen die eigentlich als eine Art Angstgegner gehandelten Baskets Bonn feierten sie vor 6167 Zuschauern ein ziemlich unaufgeregtes 78:50 (43:21).

Trainer Sasa Djordjevic war entsprechend erleichtert. „Nach so einer Pause hat jeder Trainer wahrscheinliche eine gewisse Verunsicherung“, sagte er, „aber meine Mannschaft hatte heute von Anfang an die richtige Einstellung für dieses Spiel, vor allem in der Defensive. Das war sehr wichtig.“

Immerhin kann man nun entspannt auf Reisen gehen – am Sonntag (17.30 Uhr) ist man in Jena nach zuletzt fünf Heimspielen mal wieder auswärts gefragt.

Und den Trip nach Thüringen treten die Bayern mit der Erkennis an: Man ist gut drauf, und vor allem sind abgesehen vom Langzeitverletzten Vladimir Lucic (Mittelfußbruch) mal wieder alle Mann gesund. Also auch die drei Akteure, die sich in den letzten Tagen mit ihren Nationalmannschaften um WM-Tickets balgten.

Nicht nur das: Vor allem Milan Macvan scheint der Trip in serbische Heimat ganz gut getan zu haben. Der Vize-Europameister war vor allem in der ersten Halbzeit überall. Fixpunkt in der Defensive, allgegenwärtig in der Offensive. 12 Punkte hatte er schon in der Pause auf dem Scoreboard stehen. Am Ende wurden es 14, wobei er im Schlussviertel gar nicht mehr eingriff.

Und auch der zuletzt so heftig kriselnde Maik Zirbes kam nach seinem beachtlichen Auftritt im DBB-Trikot gegen Georgien mit Rückenwind in den Audi Dome zurück. Der Center hatte zuletzt gehadert, er brauche einfach mal wieder Glück. Der für die großen Positionen zuständige Co-Trainer Emir Mutapcic hatte ihm dann ins Gewissen geredet. „Wenn du mit Intensität aufs Feld gehst, dann findest du den Ball oder der Ball findet Dich“, sagte er. Zirbes muss das irgendwie eingeleuchtet haben. Er schuftete, er rackerte und belohnte sich schon einmal mit elf Punkten und acht Rebounds. So etwas hatte es für ihn länger nicht mehr gegeben.

Und Bonn? Das Team von Trainer Pedrag konnte das Geschehen allenfalls in der Anfangsphase so etwas wie offen halten. Doch vor allem im Spiel nach vorne hatten die Rheinländer abgesehen von Antreiber Josh Mayo (10 Punkte) und dem dynamischen Julian Gamble (10) zu wenig, was die als Kollektiv gut funktionierenden Münchner vor Probleme stellen könnte. 21 Punkte zur Pause waren ein ziemlich bescheidener Beleg.

Am Ende konnten die Bayern, bei denen neben Macvan und Zirbes auch Devin Booker (12) und Nihad Djedovic (17) zweistellig trafen, getrost auch der zweiten Reihe im Kader ihre Minuten geben. Die Zweifel waren schon nach wenigen Minuten verflogen.

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