3,2 Milliarden ab der nächsten Saison

von Redaktion

Reform der Champions League wird die Top-Klubs weiter stärken – zum Nachteil der Kleinen

München – Früher hat’s sich mehr gelohnt. Zwar bleibt die heute startende Champions League die Milliardenliga des europäischen Kontinents, in Zeiten der Mega-TV-Verträge und Öl-Scheichs machen die Einnahmen aus der Königsklasse aber nicht mehr den großen Unterschied. Selbst Titelverteidiger Real Madrid verdiente mit dem Triumph im Mai nicht mal einen halben Neymar. Die „Königlichen“ nahmen in der vergangenen Saison rund 90 Millionen Euro ein. Für den Brasilianer Neymar überwies Paris St. Germain 222 Millionen Euro an den FC Barcelona.

„Ja, auch ich finde es ein wenig pervers“, sagte der frühere UEFA-Generalsekretär Gerhard Aigner, der die Königsklasse einst mit erfunden hat: „Ich verstehe da ein Stück den Fanverdruss am Profifußball.“ Die UEFA schüttet in dieser Saison insgesamt 1,3189 Milliarden Euro in der Champions League und im UEFA-Supercup aus (Europa League: 399,8 Millionen). Der unterlegene Finalist Juventus Turin kam letztes Jahr wegen des höheren Marktpools in Italien auf rund 100 Millionen. Der FC Bayern (Aus im Viertelfinale) verdiente knapp über 70 Millionen. Viel Geld – doch nicht so viel, wie beispielsweise die regierungsnahen Investoren aus Katar und Abu Dhabi in ihre Spielzeuge Paris und Manchester City pumpen. Die Bayern haben „dieses Finanzdoping nicht – wie sollen sie dann mit Vereinen wie Paris und City konkurrieren?“, fragte Spaniens Ligapräsident Javier Tebas unlängst: „Wenn die in Paris oder Manchester einen Spieler haben wollen, müssen sie nur die Sponsorenmaschine in Gang setzen, den Hahn für das Erdöl aufdrehen und sagen: ,Her mit dem Spieler’.“

Erst in der kommenden Saison werden die Einnahmen aus der Königsklasse signifikant steigen. Statt der 2,35 UEFA-Milliarden für beide Klubwettbewerbe sollen 3,2 Milliarden Euro ausgeschüttet werden, allerdings nach einer anderen Verteilung, die den kleinen Klubs zum Verhängnis werden könnte. Die „Großen“ könnten hingegen ihre Einnahmen fast verdoppeln. Maßgeblich beteiligt an der Reform, die unter anderem auch den vier großen Ligen vier Startplätze garantiert, war die Klub-Vereinigung ECA mit dem damaligen Chef Karl-Heinz Rummenigge, der neulich seinen Posten räumte. Damit das sportlich verdiente Geld wieder mehr wert ist, forderte der Vorstandsvorsitzende der Bayern eine Reform des Financial Fair Play der UEFA.  sid

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